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Wehren Glöthe, Üllnitz und Förderstedt befinden sich in zweijähriger Fusionsphase / Erster Kameradschaftsabend Zusammen zum Einsatz - zusammen zur Feier

Von Franziska Richter 16.10.2013, 03:15

Die Nachricht, dass die Wehren Üllnitz, Glöthe und Förderstedt fusionieren, war erst ein kleiner Schock für die Kameraden. Jetzt aber haben sie sich zusammengerauft und zeigten beim ersten Kameradschaftsabend, dass sie schon gut miteinander können.

Förderstedt l "Na ja, am Anfang war ich ja gar nicht begeistert über die Fusion", erklärt die Kameradin Bianca Zaschke beim ersten Kameradschaftsabend am Sonnabend in Förderstedt. Die Förderstedter werden es nämlich zum neu entstehenden Gerätehaus in Üllnitz etwas weiter haben. "Aber wir fahren ja schon gemeinsam zum Einsatz. Und dann kam der Hochwassereinsatz, der hat uns zusammengeschweißt", erklärt Bianca Zaschke weiter.

Mit den Kameraden in ihrem Alter aus Üllnitz und Glöthe verstehe sie sich super. Ihr Projekt ist dabei die Kinder- und die Jugendwehr: Gemeinsam mit ihrem Mann Ralf und den Kollegen von Üllnitzer Seite, Stephan Ullmann und Christoph Kühne, baut sie derzeit eine Gemeinschaftswehr für den Nachwuchs auf. Alle 14 Tage haben die Kinder- und Jugendwehren Üllnitz und Förderstedt bereits gemeinsamen Dienst.

Auch ihr Kollege Stefan Wittke, stellvertretender Jugendwehrleiter aus Üllnitz, sagt: "Ich finde es super, dass wir uns alle so gut verstehen". Denn neben den gemeinsamen Einsätzen steht auch für die aktiven Kameraden schon der gemeinsame Dienstabend auf dem Programm. Auch Kamerad Ulli Witteborn aus Glöthe freut sich. "Die Fusion war für uns aus Glöthe kein Thema. Wir sind nur eine kleine Wehr mit zwölf Mann. Da war es nur eine Frage der Zeit", sagt der tanzende Feuerwehrmann am Sonnabendabend.

Seit dem Beschluss, in Üllnitz ein neues Gerätehaus für die drei Wehren zu bauen, anstatt die alten Häuser zu sanieren, steht für die rund 80 aktiven Kameraden eine zweijährige Phase der Fusion an. Bei der Zusammenführung halten die drei Wehrleiter die Fäden in der Hand. "Im Zuge der Fusion führen wir jetzt Dienste, Einsätze und Ausbildung gemeinsam durch", erklärt der Förderstedter Wehrleiter Hans-Jürgen Lärz. "Wir wollen die Zeit, bis das neue Gerätehaus steht, nutzen, um uns gegenseitig kennenzulernen."

Die Einsätze werden je nach Schadenslage zusammen gefahren - bei größeren Einsätzen wie Bränden werden alle drei Wehren gerufen. Die Ausrückordnung wurde entsprechend geändert. Die Einsatzleitstelle fordert je nach Schadenslage dann eine oder mehrere Wehren gleichzeitig an.

Für das neue Gerätehaus soll laut Hans-Jürgen Lärz bereits im nächsten Jahr der Grundstein gelegt werden. Das Grundstück habe die Stadt schon gekauft. Die zentrale Lage in Üllnitz zwischen Förderstedt und Glöthe war erforderlich, damit alle Kameraden einen möglichst geringen Anfahrtsweg haben.

Und wer wird der neue Wehrleiter? Hans-Jürgen Lärz sagt, er könne das nicht werden, da Feuerwehrmänner nur bis 65 Jahre als aktive Kameraden im Dienst sein können. "Ich führe die Wehren nur während der Fusion mit zusammen", erklärt er. Außerdem möchte er später in einem Feuerwehrförderverein das alte Gerätehaus in Förderstedt erhalten und dort historische Feuerwehrtechnik sammeln und ausstellen. "Einen Vorschlag zum neuen Wehrleiter gibt es noch nicht. Innerhalb der zweijährigen Fusionsphase muss sich jetzt einer der Kameraden für die Rolle profilieren", so Lärz.

Der erste Kameradschaftsabend war ein Erfolg. Alle drei Wehrleiter hatten ihn zusammen vorbereitet, sorgten für Unterhaltung und ein reiches Buffet, finanziell unterstützt durch die Bürgerstiftung Förderstedt und den einen oder anderen Sponsor, der ein Fass Bier springen ließ.