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Selbstständigkeit 1000. Gründung in Stendal

Seit 16 Jahren berät das Innovations-und Gründerzentrum in Stendal Menschen beim Schritt in die Selbständigkeit.

Von Antonius Wollmann 27.02.2021, 06:00

Stendal l Eigentlich hatte Steven Neumann beruflich seinen Sechser im Lotto gewonnen. In gehobener Position bei einem weltweit tätigen Unternehmen arbeitete der gebürtige Seehäuser. Mit allen Vorteilen, die man als Angestellter genießt. Geregeltes Gehalt, genügend Urlaubstage. Trotzdem war der gelernte Nutzfahrzeugmechaniker nicht so richtig zufrieden.

War sein Plan nicht eigentlich ein anderer gewesen? Selbst in der ersten Reihe wollte er doch stehen. Deswegen auch das Abitur auf dem zweiten Bildungsweg und das Studium. Je mehr Zeit er bei der Firma verbrachte, desto größer wurde der Wunsch, sein eigenes Unternehmen zu leiten. Nur einen Betrieb zu finden, an dessen Spitze er rücken könnte, war alles andere als einfach. „Ich habe im Verlauf der Jahre intensiv gesucht. Oft hat es nicht gepasst, bis ich in Stendal fündig wurde“, erzählt der Altmärker. Er knüpfte Kontakt mit dem Leiter einer KfZ-Prüfstelle.

Beide Seiten merkten, dass es klappen könnte. Die Umstände beschleunigten schließlich den Schritt in die Selbstständigkeit. Das Fenster der Möglichkeit war nur kurz geöffnet: „Am Ende musste es schnell gehen. Ich hatte nicht viel Zeit, mich zu entscheiden.“

Nicht jeder in seinem Umfeld zeigte dafür Verständnis. Manch einer habe Zweifel angemeldet, ob es klug sei, auf die andere Seite zu wechseln. Aber der Prüfingenieur ließ sich von den Unkenrufen nicht beeinflussen.

Um sich möglichst gut auf die Gründung vorzubereiten, kontaktierte er Sabine Falk vom Innovations-und Gründerzentrum BIC.

Die logische Wahl, immerhin hat sie vor ihm bereits 999 andere Existenzgründer begleitet. Zwar fanden die Beratungen in der Corona-Hochphase nur virtuell statt, dennoch hätten sie ungemein geholfen.

„Es gibt sehr viele Dinge, an die man als Gründer im ersten Moment nicht denkt“, sagt Sabine Falk. Am wichtigsten sei es, viel Zeit in die Erarbeitung des Businessplans zu stecken. Je detaillierter dieser sei, desto besser sei man auf unvorhergesehene Entwicklungen vorbereitet. „Auch bei der Finanzierung gibt es viele Möglichkeiten, die einem gar nicht so präsent sind“, nennt Steven Neumann einen weiteren Faktor. Mehr als ein halbes Jahr nach der Gründung ist er jedenfalls voll zufrieden. „Ich wollte beruflich immer etwas schaffen, das bleibt. Als Angestellter hätte ich das nie geschafft.“