Studierendenpreis Bei der Premiere gab es gleich zwei Sieger
Der Landkreis Stendal hat am Mittwoch erstmals seinen Studierendenpreis verliehen.
Stendal l Praxisnähe wird an der Hochschule Magdeburg-Stendal ganz großgeschrieben. Viele Unternehmen, Behörden, Verbände, Vereine und Einrichtungen nutzen mittlerweile seit Jahren die Kooperation mit der Wissenschaft, bieten Praktikumsplätze, Stoff für wissenschaftliche Arbeiten oder betreuen Studenten bei ihren Abschlussarbeiten. Um diese Zusammenarbeit der Hochschule mit den regionalen Wirtschafts- und Sozialpartnern zu würdigen und ihr eine Öffentlichkeit zu verschaffen, hat der Landkreis Stendal in diesem Jahr erstmals einen Studierendenpreis ausgelobt.
„Die Beteiligung war beachtlich“, sagte Denis Gruber (SPD), 1. Beigeordneter des Landrates, am Mittwoch im Audimax der Hochschule. Im Rahmen der Messe „Connect You“, zu der die Hochschule zum fünften Mal eingeladen hatte, wurde der Studierendenpreis feierlich übergeben. Weil sich die Jury bei der hohen Qualität der eingereichten Arbeiten nicht für einen Gewinner entscheiden konnte (und am Ende nicht wollte), gab es gleich zwei erste Preise bei der Premiere: Mats-Milan Müller, Student der Betriebswirtschaftslehre, bekam den Preis für seine Arbeit über ein Praktikum bei der Stendaler Firma JS Lasertechnik. Seine Aufgabe bestand darin zu ergründen, was die Firma unternehmen muss, um für den internationalen Markt gerüstet zu sein und erste internationale Kontakte aufzubauen. „Die Praxisarbeit des Studenten war so hervorragend, dass mit der sofortigen Umsetzung der Projektergebnisse begonnen werden konnte“, erklärte der Landrat-Stellvertreter.
Der zweite erste Preis ging an ein Damen-Trio: Claudia Bolde, Judith Zürcher und Eileen Dohl. Die Rehabilitationspsychologie-Studentinnen hatten sich für den Aktionstag „Einfach für alle – Gemeinsam für eine barrierefreie Stadt“ am 11. Mai in Seehausen engagiert. Der Tag, der zusammen mit der Regionalstelle Nord des Paritätischen angeboten worden war, habe zur Vernetzung verschiedenster Betroffener in der Verbandsgemeinde Seehausen geführt, begründete Gruber die Juryentscheidung. Ein daraus entstandener monatlicher Treff besteht bis zum heutigen Tag und wird immer mehr von Menschen mit Handicap genutzt. Gruber: „Hier hat die Jury insbesondere die Nachhaltigkeit des Projektes überzeugt.“ Für jeden der vier Preisträger gab es 250 Euro.
Mit einem Blumenstrauß bedankte sich der 1. Beigeordnete bei den anderen Studierenden, die Arbeiten eingereicht hatten: Lia-Christin Tietge, Lena Kaersten, Marylou Barz und Victoria Maiwald für das Theaterprojekt „Alio“ in Zusammenarbeit mit der Pestalozzi-Förderschule, Sarah Bührle stellvertretend für die mehr als 30 Studierenden im Projekt „Refugees Welcome Stendal“ in Kooperation mit dem Verein Kinderstärken sowie an Rebecca Mahnke für das Projekt „Gesundheitsförderung im Stadtteil Stendal-Stadtsee“, ebenfalls mit Kinderstärken.
Die Übergabe des Studierendenpreises 2016 nutzte Denis Gruber, um mit einem Aufruf den Wettbewerb 2017 zu starten. Ab sofort können Arbeiten eingereicht werden, die im Rahmen einer Kooperation entstanden sind – oder noch entstehen, denn bei der Messe „Connect You“ und der dritten Altmärkischen Netzwerkkonferenz hatten die rund 60 Aussteller und Besucher am Mittwoch ausreichend Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen. Für den Landkreis sei die Auslobung des Preises „ein kleiner, aber wichtiger Schritt, um die Hochschule zu fördern“, sagte Gruber.