Planungsunterlagen für Strecke Colbitz-Dolle ab Mitte Februar auch in Tangerhütte einzusehen A-14-Abschnitt mit Raststätte bei Burgstall
LandkreisBörde/Stendal l Während zum ersten Abschnitt der Autobahn-14-Verlängerung bei Colbitz bereits gebaut wird, geht es nun auch beim sich anschließenden Teilstück von Colbitz bis Dolle voran. Der Planfeststellungsbeschluss liegt vor, damit ist Baurecht für das knapp elf Kilometer lange Teilstück gegeben. Die Unterlagen für den zweiten Abschnitt werden Mitte Februar in fünf Orten im Landkreis Börde beziehungsweise der Altmark ausliegen: in Colbitz, Rogätz, Groß Ammensleben, Wanzleben, Oschersleben und Tangerhütte.
Ausgelegt werden eine Ausfertigung des 850-seitigen Planfeststellungsbeschlusses und eine Ausfertigung der sonstigen Planunterlagen. Zwei Wochen lang - voraussichtlich vom 14. bis 28. Februar - sollen die Unterlagen einsehbar sein. Die Auslegung erfolgt in den fünf Orten, weil sie von Aufforstungen beziehungsweise Ausgleichsmaßnahmen betroffen sind, erläuterte Thomas Pleye, Präsident des Landesverwaltungsamtes. Danach läuft die Klagefrist bis Ende März.
Webel will den Bau des zweiten Abschnittes schnell vorantreiben. Er kündigte an, mit dem Bund Verhandlungen zu führen, um schon für bauvorbereitende Maßnahmen Geld zu bekommen. "Dann könnten wir schon bald beginnen", so Webel.
"Wir haben jetzt Planfeststellungsbeschlüsse für rund 27 Kilometer Autobahn. Das ist ein knappes Drittel"
Baudirektor Uwe Langkammer
Der Abschnitt von Colbitz bis Dolle ist knapp elf Kilometer lang und sieht eine "Anschlussstelle Burgstall" mit Verbindung zur Bundesstraße 189 südlich von Dolle vor. Hier soll ein "halbes Kleeblatt" mit Anschluss an eine einseitige Tank- und Rastanlage "Colbitz-Letzlinger Heide" entstehen. Die Rastanlage wird östlich der Autobahn gebaut und laut Planungen 147 Auto-, 125 Lkw- und 12 Busparkplätze erhalten.
Mit Blick auf eine Vielzahl von Natur- und Umweltschutzmaßnahmen rund um den Abschnitt Colbitz-Dolle wies Webel erneut darauf hin, dass es sich bei der A14 um die "grünste Autobahn Deutschlands" handele. Mehrere ökologische Bauwerke dienten dem Schutz und der Erhaltung von Fauna und Flora in dem rund 77 Millionen Euro teuren Abschnitt, betonte er.
Allein zwischen Colbitz und Dolle entstehen unter anderem eine Wildbrücke sowie eine Fledermausbrücke. Insgesamt sind für den Abschnitt acht Brücken geplant.
Mit dem Baurecht für den zweiten Abschnitt runde sich das Bild für den Lückenschluss der A14 Richtung Norden ab, so Uwe Langkammer, Baudirektor der Landesstraßenbaubehörde Sachsen-Anhalt. "Wir haben jetzt Planfeststellungsbeschlüsse für rund 27 Kilometer Autobahn. Das ist ein knappes Drittel der Strecke auf sachsen-anhaltischem Gebiet", so Langkammer. Er sieht es als realistisch an, den ersten Abschnitt bei Colbitz im Herbst 2014 für den Verkehr freigeben zu können.
Wann konkret mit dem Bau des zweiten Abschnittes begonnen werden kann, ist derzeit noch nicht klar. Dies hängt unter anderem auch davon ab, ob bis Ende März gegen den Planfeststellungsbeschluss Klagen eingereicht werden. Bei den Erörterungsterminen zur Planfeststellung hatte sich das Landesverwaltungsamt mit rund 270 Stellungnahmen und 81 Einwendungen von Naturschutzverbänden, Trägern öffentlicher Belange und Privatpersonen beschäftigt.
"Wir werden bauen, egal wer klagt. Der Bundestag hat eine A14 beschlossen und keine dreispurige B189"
Verkehrsminister Thomas Webel
Gegen den sich anschließenden dritten Streckenabschnitt bis Lüderitz klagt derzeit unter anderem der Umweltverband BUND. Mit einem Urteil wird frühestens Ende dieses Jahres gerechnet. "Wir werden bauen, egal wer klagt. Der Bundestag hat eine A14 beschlossen und keine dreispurige B189. Ich gehe davon aus, dass ab 2020 auf der gesamten Strecke zwischen Magdeburg und Schwerin der Verkehr rollen wird", bekräftige Webel. Die Realisierung des Gesamtprojektes sei gesichert.