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Superintendent stellte neue Pastorin für den Pfarrbereich Garlipp-Poritz vor Alle Kirchenältesten sprechen sich für Kerstin Marx aus

Von Dirk Andres 19.10.2010, 06:15

Nach knapp einem Jahr Elternvertretungszeit in Bismark und Aushilfsdiensten in Klein Schwechten wird Kerstin Marx in den nächsten Wochen eine neue Stelle antreten. Sie wird zukünftig den neuen Pfarrbereich Garlipp-Poritz betreuen. Am Sonntag wurde die 35-Jährige in Garlipp vorgestellt.

Garlipp. "Dass ich mich einmal um eine Stelle in Garlipp bewerben würde, hätte ich vor einem Jahr nicht gedacht", sagte gestern Kerstin Marx. Die 35-Jährige ist Anwärterin für die Pastorenstelle des neugebildeten Pfarrbereiches "Garlipp-Poritz" und stellte sich am Sonntag der Gemeinde mit einem Gottesdienst vor. Die Andacht leitete sie souverän an der Seite von Superintendent Michael Kleemann. Musikalisch begleitet wurde die Zeremonie vom Orchester der Generationen unter der Leitung von Susanne Reischel.

Nach dem Gottesdienst konnte sie bei Kaffee und Kuchen etwas verschnaufen, bevor mit einem Vortrag die zweite Feuerprobe auf die junge Frau wartete. Sie sprach über Lebensmittel, die mit verschiedenen Geschichten der Bibel verbunden sind. Dabei kam sie auch nicht an Adam und Eva vorbei. Im Alten Testament steht geschrieben, dass sie im Garten Eden von einer verbotenen Frucht gegessen haben. "Viele Menschen glauben, dass es ein Apfel war, doch wirklich bekannt ist es nicht", sagte Marx. Während im Norden Europas die Christen hinter der Frucht einen Apfel vermuten, ist es im Mittelmeerraum die Feige. "Im Orient war es ein Granatapfel. Er ist das Symbol der Liebe und der Fruchtbarkeit", sagte die Pastorin.

Doch nicht nur die Geschichte der Liebenden, die aus dem Paradies vertrieben wurden, sondern auch von Jakob und Esau sei mit Lebensmitteln verbunden. Jakob verwehrt Esau das Essen von Linsen und löst damit einen jahrelangen Konflikt aus. Zu guter Letzt sprach Marx über die Bedeutung von Milch und Honig im alten Ägypten.

Auch diese Hürde meisterte die junge Frau und stellte sich am Schluss des Tages den Fragen der 13 Kirchenältesten des neuen Pfarrbereiches. Sie verstand sich gut mit den Gemeindevertretern und erhielt die volle Zustimmung der Ältesten. "Kerstin Marx genießt das volle Vertrauen der Gemeindevertreter. Das ist schöner Wind im Segel für sie. Nun geht es nur noch um Formalien", sagte gestern Michael Kleemann, Superintendent des Kirchenkreises Stendal. Er begrüßte die Entscheidung der Kirchenältesten und freut sich, Kerstin Marx in den nächsten Wochen als neue Pastorin im neugebildeten Pfarrbereich Garlipp-Poritz begrüßen zu können.

Ihre Wohnung hat die 35-Jährige bereits seit einem Jahr in Garlipp, seit ihrer Vertretung in Bismark. "Ich habe die Wohnung über das Internet gefunden und habe einen schönen Blick auf die Garlipper Kirche", sagte Kerstin Marx. In der Altmark fühlt sich die junge Frau mittlerweile wohl. "Am Anfang wurde mir gesagt, dass die Altmärker stur sein sollen, doch davon habe ich noch nichts gemerkt. Die Menschen sind hier sehr nett und ich habe sie ins Herz geschlossen", sagt die 35-Jährige. Geboren und aufgewachsen ist sie im saarländischen Riegelsberg. Wann sie ihren Dienst genau antritt, hängt laut Kleemann von der Schnelligkeit der Landeskirche ab. Er rechnet jedoch Mitte November, Anfang Dezember mit ihrem Amtsantritt. Traditionell wird er mit einem Einsegnungsgottesdienst vollzogen.