Glosse Schöne Bescherung! Die Woche in der Altmark ganz schön lückenhaft
Abstand halten ist aktuell sehr wichtig. Und in der Altmark wird es sehr genau genommen. So gibt es Abstand zwischen Weihnachtsmarktbuden und Baustellen nehmen Abstand vom geplanten Fertigstellungstermin. Was diese Woche sonst noch wichtig war:

Altmark - "Ganz schon lückenhaft" - so könnten diese Nachrichten in der Altmark diese Woche auch überschrieben sein. Von Impf-, über Bahn- bis Datenlücke. Die Woche in der Altmark mit etwas Abstand:
Impflücke
„Impfen, impfen, impfen…“, so schallt es täglich aus der Bundespolitik. Bald wahrscheinlich sogar als Pflicht. „Kein Problem“, sagen der Landkreis Stendal und der Altmarkkreis Salzwedel und schicken ebenso täglich ihre mobilen Impfteams auf die Reise. „Doch ein Problem“ hieß es dann plötzlich am Montag und Dienstag. In Stendal gab es plötzlich nur 250 Impfdosen pro Termin, obwohl locker 400 bis 500 Menschen zu den Impfterminen anreisen. Das Bestellen nicht auch immer Bekommen heißt, musste der Stendaler Landrat Patrick Puhlmann schmerzhaft erfahren. Schmerzhafter war es dann nur noch fürs Impfpersonal, dass sich den Unmut der Impfbereiten vor Ort anhören durfte.
Und dann auch noch das: In Kakerbeck dürfen beim Impftermin die Verwaltungsmitarbeiter aus Kalbe zuerst dran – ohne Wartezeit, schnell durch die Hintertür. Wenn man beim Impftermin eigentlich keinen Ärger hat, dann macht man sich halt welchen.
Glühweinlücke
Weihnachtsmarkt? „Bist du irre“, sagen aktuell die einen. „Menno, ich wäre so gern hingegangen“, sagen die anderen. In Stendal nimmt man es nun mit dem Abstand aber mehr als genau. Es werden etwa 50 Meter, hat eine nicht ganz hundertprozentige Internet-Recherche ergeben. Denn in jeder Ecke des Marktplatzes soll nun ein Markstand stehen, schlägt Oberbürgermeister Klaus Schmotz vor. Nun ja, immerhin wird so ein Bummel über den Weihnachtsmarkt zu einem ganz besonderen Erlebnis und die Entscheidung, was man denn nun essen kann oder will, wird sicher einfacher. Und bis zum nächsten Stand ist der Glühwein dann auch soweit abgekühlt, dass man ihn, ohne sich die Zunge zu verbrennen, austrinken kann.
Bahnlücke
Die Bahn kommt – nur wann? „Der Förderverein Jeetze(l)talbahn will sich weiter für die Wiederbelebung der Strecke Salzwedel-Oebisfelde einsetzen“, schreibt die Klötzer Volksstimme. Dieses Ziel verfolgen die Bahnbefürworter aus dem Wendland und der Altmark bereits seit einigen Jahren. Doch so wirklich ist bisher kein Schwung in die Sache bzw. auf die Schiene gekommen. Und an den Schwung glauben einige Kommentatoren auf der Facebook-Seite der Volksstimme Altmark auch nicht wirklich. So nennt User Matthias Klopp klare Tatsachen: „Dafür müsste erstmal eine Kanalbrücke gebaut werden, mehrere Bahnübergänge erneuert werden und bei Wassensdorf die neue B188n umverlegt werden (läuft durch die alte Strecke). Also mehr als sehr unrealistisch.“ Doch die Aktivisten geben nicht auf. Heißt also: Die Bahn kommt – irgendwann…
Baulücke
Gibt es in diesem Jahr in Brietz und Cheine eine besonders schöne Bescherung? Also über eine kleine Adventsüberraschung durften sich B71-Pendler und die Dorfbewohner am Rande Salzwedels bereits am Montag freuen. Noch voraussichtlich bis 17. Dezember müssen sie eine kilometerweite Umleitung fahren, wenn sie in Richtung Niedersachsen wollen. Aber kein Problem: Dabei fällt ihnen im Auto sicher noch eine Idee für ein Weihnachtsgeschenk ein. Vielleicht Baumaterial für die Baustelle oder ein Kalender für die Planer – schließlich soll das Wetter im Winter doch manchmal schlechter sein. Bleibt nur zu hoffen, dass kurz vor Weihnachten nicht schon wieder Bescherung ist, oder das Wetter einfach besser wird.
Datenlücke
"Computer, sagt Nein!" So ähnlich war es Anfang der Woche in der Verwaltung in Seehausen. Fast himmlische Ruhe dürfte an den PCs der Behördenmitarbeiter geherrscht haben. Momente von denen Büroangestellte wohl häufiger träumen - einfach mal den Stecker ziehen. Gut, den Stecker hatten Hacker aus den Untiefen des WorldWideWeb gezogen. Und das auch nicht in Seehausen. Aus der klammen Verbandsgemeindekasse gab es anscheinend nichts zu holen. Nein, der IT-Dienstleister der Verwaltung war betroffen. "Na denn: Erstmal ein Beruhigungs-Käffchen", würden zwei bekannte Radio-Beamte sagen.