Baden Altoa in Stendal und Waldbad Wischer öffnen wieder
Die sieben Monate lange Durststrecke für alle Badefreudigen scheint vorüber zu sein. Mit dem Rückgang der Inzidenzen im Landkreis Stendal und steigenden Temperaturen können sich jung und alt auf Badevergnügen draußen und drinnen freuen.

Stendal/Wischer - Mit der steigenden Quecksilbersäule im Thermometer hebt sich auch Tino Braunes Stimmung: Der Betreiber des Waldbades und Campingplatzes Wischer (Wa-Ca-Wi) atmet hörbar auf. „Die Testpflicht entfällt, somit können wir am Samstag, 5. Juni, wieder den Badebetrieb starten“, sagt Tino Braune. Die Erleichterung ist ihm anzumerken, denn einen Badebetrieb mit Coronatest-Kontrolle Testregime hätte er im Waldbad Wischer nicht absichern können. „Zumal sich ja auch der Campingplatz langsam wieder füllt.“
Mit den nun geltenden Regeln dürfen sich Badegäste ohne Coronatest und Maske im Waldbad bewegen, wobei jedoch die allgemeinen Hygieneregeln einzuhalten sind: „Abstand halten, Hände waschen und so weiter, das ist ja inzwischen bekannt“, sagt der Wa-Ca-Wi-Chef.
Altoa in Stendal startet mit vielen Auflagen
Nicht ganz so unbeschwert ist das Badevergnügen im Stendaler Sport- und Freizeitbad Altoa möglich. Aber immerhin kann die seit November vergangenen Jahres geschlossene Einrichtung überhaupt wieder öffnen. „Am 12. Juni geht es bei uns los, allerdings noch mit erheblichen Einschränkungen“, sagt Geschäftsführer Marcus Schreiber. Das betrifft zunächst die Zahl der zugelassenen Badegäste. Mehr als 50 Personen gleichzeitig dürfen nicht ins Bad.“ Zudem gelten weiter die sogenannten 3-G-Regeln (Zutritt für Getestete, Geimpfte und Genesene). Das sei vorgeschrieben, weil es sich um ein sogenanntes Kombibad handelt, also eine Einrichtung mit Innen- und Außenbecken.
Geöffnet sein werden zum Anfang das Sportbecken und das Außenbecken, die Rutsche und das Wellenbecken. Der Gang in das letztgenannte Becken dürfte auch mit weniger Spaß als sonst verbunden sein. Die Wellenanlage bleibt ebenso ausgeschaltet wie die anderen Attraktionen nicht nutzbar sind. Der Zugang zum Kleinkinder- und dem Babybecken ist bis auf Weiteres gesperrt. Geschlossen ist auch der Imbiss im Altoa.
Saunagang ohne Aufguss und Wedeln
Geöffnet wird hingegen die Sauna. Allerdings sind auch dabei die Folgen der pandemiebedingten Einschränkungen noch deutlich spürbar. „Keine Aufgüsse und kein Wedeln lautet die Devise“, sagt Marcus Schreiber. Zudem ist die Dauer des ersten Saunabesuchs nach dem Lockdown insgesamt auf maximal drei Stunden begrenzt. Das ist immerhin deutlich länger als der erlaubte Aufenthalt in den Schwimmerbecken. Dafür stehen erst einmal nur 90 Minuten zur Verfügung. Immerhin können Badelustige das Altoa besuchen, ohne einen Termin zu vereinbaren. „Dazu hätten wir gar nicht die personellen Möglichkeiten“, räumt Marcus Schreiber ein.
Trotz der Beschränkungen für den öffentlichen Badebetrieb und dem erst für Samstag, 12. Juni, vorgesehenen Neustart durfte das Altoa bereits die ersten Besucher empfangen.
Schüler lernen fürs Seepferdchen
„Das Schulschwimmen, also der Schwimmunterricht, war bereits Anfang dieser Woche wieder möglich, so dass wir schon die einen oder anderen 3. Klassen bei uns begrüßen konnten“, sagt Marcus Schreiber mit sichtbarer Freude. Unter anderem zählten die Mädchen und Jungen der Grundschule Iden zu den Schwimmschülern, die sich auf das Ablegen des „Seepferdchens“ vorbereiten. Den Auftakt bildeten die 3. Klassen der Juri-Gagarin-Grundschule aus Stendal.
Gedulden müssen sich noch die Teilnehmer am Rehasport. Einen Lichtblick gibt es hingegen für die beliebten Wassergymnastikkurse. „Die starten wir am Dienstag, 15. Juni, wieder“, sagt Marcus Schreiber. Es bleibt bei den gewohnten Zeiten von 9 bis 10 Uhr.

Verkürzt sind zunächst auch die regulären Öffnungszeiten. Fürs Erste ist das Altoa nur von 13 bis 21 Uhr geöffnet. „Wir müssen Schul- und Vereinssport vom regulären Badebetrieb trennen“, begründet Marcus Schreiber.
Waschhaus in Wischer wurde erneuert
Im Strandbad Wischer haben unterdessen Tino Braune und seine Mitarbeiter die gastfreie Zeit genutzt. „Das Waschhaus haben wir komplett sanieren lassen, so dass jeweils sechs Waschplätze und Duschen für Damen und Herren zur Verfügung stehen“, sagt der Besitzer. Das Projekt mit Investitionskosten in sechsstelliger Höhe ist aus dem Leader-Programm gefördert worden. Eines der großen Probleme des Wa-Ca-Wi ist das fehlende Personal. „Die Gaststätte kann ich daher erst einmal noch nicht öffnen“, bedauert Tino Braune. Immerhin soll es möglich sein, den Kioskbetrieb am Strand des an sich namenlosen Sees zu gewährleisten, der im Volksmund nur der „Wischer See“ genannt wird. Platz ist in und um dem idyllischen Waldsee mit dem ausgedehnten Sandstrand reichlich. Und die Temperaturen nähern sich allmählich dem badetauglichen Niveau. „Gestern habe ich gemessen, da waren es schon 16 Grad“, strahlt Tino Braune. Der Sommer kann kommen und auch Badegäste sind in den beiden „Badewannen“ der Stendaler gerngesehen – wenn sich die Situation weiter entspannt