Ansteckendes Lachen im "Sommernachtstraum"
Um zu erfahren, welchen Zauber Shakespeares beliebte Komödie "Ein Sommernachtstraum" ausüben kann, muss man nur einmal eine Aufführung der Stendaler Theatermäuse gesehen haben. Die Hingabe der jungen Darsteller auf der Bühne und der grenzenlose Jubel des Publikums waren am Freitag und Sonnabend ein untrügliches Zeugnis. Ein wunderschöner Zauberwald, liebliche Musik und tanzende Elfen - die Zuschauer wurden sofort in eine Märchenwelt versetzt. Aber im Zauberwald herrscht Uneinigkeit. Vier unglücklich Verliebte fliehen in einer Sommernacht aus ihrer geordneten Welt in einen magischen Wald und verirren sich, bald können sie nicht mehr unterscheiden, wer wen liebt und warum. Die Zauberkräfte des Kobolds Puck brachten die Verliebten durcheinander. Kira Lee Stengel spielte ihn so faszinierend, als hätte sie ihr Leben lang nichts anderes gemacht. Aber auch die anderen Rollen sind den Kindern förmlich in Fleisch und Blut übergegangen. Die Elfen tanzten zauberhaft, Friederike Lerch zeigte grazilen Stolz als Elfen-Königin, obwohl ihr Elfen-König Oberon (Jacob Tyllack) einen Streich spielt. Der Puck amüsierte sich derweil sehr köstlich, die Spielfreude und der Witz steckten regelrecht an, so dass die Zuschauer Tränen lachten. Shakespeare erschien keineswegs antiquiert oder gestelzt, nein: Es war ein kreativer, temperamentvoller und kinder- und jugendgemäßer Zugang zur Weltliteratur. Text: Bettina Höft/Fotos: Susanne Moritz