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Corona-Mutation Seehäuser steckt sich auf Dienstreise an

Die in Seehausen nachgewiesene Coronavirus-Mutation ist bisher nicht aufs Personal des Krankenhauses übergesprungen.

Von Antonius Wollmann 02.02.2021, 00:01

Seehausen/Stendal l Nach ersten Erkenntnissen hat sich kein Mitarbeiter des Seehäuser Agaplesion Diakoniekrankenhauses mit der Corona-Mutation angesteckt. Auf Nachfrage der Volksstimme teilt Klinik-Sprecherin Diana Scholz mit, dass bisher sämtliche Testergebnisse negativ ausgefallen sind. Laut Pressestelle der Kreisverwaltung handelt es sich bei der nachgewiesenen Virus-Variante nun doch um die britische und nicht um die südafrikanische.

Die mobilen Testteams des Landkreises hatten am Freitag PCR-Tests von allen 150 anwesenden Mitarbeitern vorgenommen, nachdem bei einem Patienten und dessen Frau die hoch ansteckende Variante des Virus nachgewiesen worden war.

Die restlichen 16 Mitarbeiter seien am Montag getestet worden, gab Kreissprecherin Angela Vogel bekannt. Die Ergebnisse dieser Gruppe lagen bis Redaktionsschluss nicht vor. Sie werden spätestens am Mittwoch erwartet. 27 Mitarbeiter des Krankenhauses würden sich in Folge des Falles in Quarantäne befinden.

Der Mann hatte sich während eines dienstlichen Aufenthaltes im Ausland mit der Mutation angesteckt. Wo er sich aufgehalten hatte, wollten weder die Klinik noch die Kreisverwaltung mit Hinweis auf den Datenschutz mitteilen.

Als einzige Kontaktperson des Mannes außerhalb des Krankenhauses habe das Gesundheitsamt seine ebenfalls infizierte Frau ermittelt, so Vogel. Das Ehepaar wird weiterhin im Krankenhaus behandelt. In die häusliche Quarantäne konnten die beiden am Montag noch nicht entlassen werden. Zumindest der Mann habe bisher aber keine starken Symptome gezeigt, heißt es von Seiten des Krankenhauses. Zum Zustand seiner Frau sind keine Details bekannt. Hinweise, dass sich darüber hinaus Einwohner des Landkreises angesteckt haben könnten, lägen der Kreisverwaltung nicht vor.

Dass sich die neuartige Coronavirus-Variante nicht in der Klinik verbreitet hat, wertet Pressesprecherin Diana Scholz als „ein Zeichen dafür, dass alle Hygienevorschriften strikt eingehalten werden und das Hygienekonzept des Krankenhaus greift.“ Sämtliche Mitarbeiter, die mit dem Patienten in Kontakt waren, hätten die vorgeschriebene Schutzausrüstung getragen.

Den Infizierten habe das zuständige Personal umgehend auf eine Isolierstation verlegt, nachdem ein Schnelltest bei der Aufnahme positiv verlaufen war. Die mutierte Variante sei anschließend bei einem PCR-Test im Labor nachgewiesen worden, erklärt Diana Scholz.

Bereits am Freitag hatte die Kreisverwaltung mitgeteilt, dass die in Seehausen nachgewiesenen Viren ab sofort ein Fall für die universitäre Forschung sind: „Um neuartige Varianten des Coronavirus zeitnah zu identifizieren, wird die Universitätsmedizin Magdeburg mit finanzieller Unterstützung durch das Wissenschaftsministerium nachgewiesene Viren aus dem nördlichen Sachsen-Anhalt genauer untersuchen.“ So sollen neue Mutationen frühzeitiger erkannt werden.

Bisher ist Seehausen der altmarkweit einzige Fall, bei dem die eine Virus-Mutation nachgewiesen worden ist.