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Corona-Pandemie Schulbetrieb wird hochgefahren

Für Abschlussklassen beginnt im Landkreis Stendal wieder der Unterricht. Händewaschen und Abstandhalten sind jetzt Pflichtfächer.

Von Regina Urbat 18.04.2020, 01:01

Stendal l Allmählich wird in den Schulen im Landkreis Stendal wieder Leben einziehen. Viel Zeit für die Vorbereitungen bleibt jedoch den Verantwortlichen in Sekundarschulen, Gymnasien und im Berufsschulzentrum nicht.

Dort wird der Schulbetrieb für Abschlussklassen schon am kommenden Donnerstag hochgefahren. Weitere Klassenstufen und Grundschüler sollen ab dem 4. Mai starten. Für Letztere noch unklar, ob dies vorerst nur die Viertklässler betrifft. Was den Pädagogen dort auf den Nägeln brennt, bringt Monika Teichert, Leiterin der Gagarin-Grundschule Stendal, auf den Punkt: „Für die ersten Klassen brauchen wir unbedingt einen Masterplan.“

Die Abc-Schützen haben fast ein halbes Jahr Unterrichtsausfall, nur mit Hausaufgaben „ist es schwer, die ausreichende Basis im Lesen, Rechnen und Schreiben zu erreichen, um in die 2. Klasse versetzt zu werden.“ Alles Sitzenbleiber? „Undenkbar“, sagt Teichert.

Der landesweit gefasste Beschluss gibt vorerst nur Klarheit für fortführende Schulen. Dass die Abschlussklassen Vorrang haben, stößt auf ein positives Echo. Es darf in der Corona-Krise kein Jahrgang verloren werden, hieß es von mehreren Schulleitern gegenüber der Volksstimme.

Die Unterrichts- und Konsultationspläne sind erstellt. Dabei hat sich gezeigt, „es ist viel einfacher von heut auf morgen die Schulen zu schließen, als sie wieder hoch zu fahren, vor allem unter Berücksichtigung von völlig neuen Auflagen“, sagt Christiane Bloch. Sie arbeitet in der Komarow-Sekundarschule in Stendal und hat, wie ihre Kollegen, das ehrgeizige Ziel: „Alle Prüfungen regulär im Schuljahr 2019/20 abzulegen.“

Der Weg dorthin steht. Die Informationen erreichen Schüler und Eltern über das Internet, WhatsApp-Gruppen bis über klassische Telefonate.

Parallel werden die Infektionsschutzvorgaben umgesetzt. Händewaschen und Abstandhalten sind nun Pflichtfächer. Ausgemessen wird, wieviel Schüler je Raum unterrichtet werden können. „Auch wenn es heißt, maximal 15, so sind Größe und Schnitt des Raumes entscheidend, denn wir müssen den Abstand von mindestens 1,50 Meter einhalten“, sagt Arne Manecke, stellvertretende Leiterin am Hildebrand-Gymnasium in Stendal.

Beim Unterricht der Abschlussklassen wird es keine Probleme geben. Für die wenigen Schüler stehen genügend Räume zur Verfügung. Platz ist ausreichend auf dem Pausengelände. Cafeterias bleiben zu. Sport ist in der Regel für Prüfungen nicht relevant, somit entfällt der Sportunterricht. Anders sieht es aus, wenn die anderen Klassenstufen folgen.

Dafür wird es noch Vorgaben vom Bildungsministerium geben. Dringend erwartet werden Regelungen zu Hygienevorschriften. Die Schulleitungen wurden beauftragt, für die Häuser eigene Konzepte aufzustellen. Um auf Nummer Sicher zu gehen, „haben wir schon Desinfektionsmittel organisiert“, sagt Antje Trepper. Sie ist die kommissarische stellvertretende Leiterin des Berufsbildungszentrums in Stendal und hat wohl den schwersten Job. Für einige Hundert Schüler und Lehrlinge in etwa 35 Klassen steht die Prüfungsvorbereitung an. Alle Hinweise dazu stehen auf der Hompage des BSZ.

Neben Stundenplänen finden sich dort wichtige Infos. Sehr wichtig: Die Schülerbeförderung ist offen, sie wird zwischen Landkreis und Stendalbus noch geklärt. Derzeit gilt der Ferienfahrplan. Diesen auf den Schulbusverkehr umzustellen, „wird nur ganz oder gar nicht erfolgen“, zitiert Sebastian Stoll vom Landratsamt den Wunsch des Busunternehmens. Deshalb soll eine Beförderung bei Bedarf geprüft werden.