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Diebstahl Falsche Polizisten plündern Seniorin aus

In Stendal haben sich zwei Männer als Polizisten ausgegeben und den Schmuck einer 89-Jährigen gestohlen.

24.07.2020, 12:34

Stendal (vs) l Zwei falsche Polizisten haben eine 89-jährige Stendalerin bestohlen. Die Männer stahlen Schmuck aus der Wohnung der Seniorin, teilt das Polizeirevier Stendal mit. Was ist passiert?

Die unbekannten Männer passten die Dame am Donnerstag gegen 14.15 Uhr vor ihrer Wohnung in der Robert-Dittman-Straße ab. Sie zeigten der Frau ausweisähnliche Dokumente und behaupteten, in die Wohnung der 89-Jährigen wurde erst kürzlich eingebrochen. Die „Beamten“ wären nun zur Überprüfung bei ihr, heißt es im Polizeibericht. Obwohl die Seniorin keine Einbruchsspuren an ihrer Tür vorfand, ließ sie die Männer in ihre Wohnung.

Die falschen Polizisten forderten die Stendalerin auf, ihnen zu zeigen, wo sie Geld und Schmuck aufbewahrt. Nach einigen Minuten verließen die Männer die Wohnung und gaben an, es sei alles in Ordnung. Die 89-Jährige stellte später fest, dass eine derzeit unbekannte Menge Schmuck gestohlen wurde und alarmierte das Polizeirevier Stendal.

Der Beschreibung der Seniorin zufolge handelte es sich bei dem Redner der beiden Täter um einen zirka 180 bis 185 Zentimeter großen Mann. Er habe kurzes dunkelbraunes Haar und sprach hochdeutsch. Auch der zweite Täter ähnelt dieser Beschreibung. Beide trugen Mund-Nasen-Schutz.

Erst am Dienstag wurde in Havelberg eine 81-Jährige von einem vermeintlichen Hauptkommissar angerufen. Er gab an, verdeckt zu ermitteln und dass in ihrer Nachbarschaft Einbrüche stattfänden (Volksstimme berichtete). Nun sollte die von ihrem Konto 20.000 Euro abheben, welche die Polizei storniert habe. Die Havelbergerin fiel auf den Trick nicht herein, weil sich der Anrufer unter anderem durch fehlende Ortskenntnis verriet. Der falsche Hauptkommissar soll zudem den Mann der 81-Jährigen im Vorfeld beschattet haben.

Das Polizeirevier Stendal weist darauf hin, dass sich von Polizisten angesprochene Personen im Zweifelsfall beim örtlichen Revier über die Identität der Beamten informieren können. „Jeder echte Polizeibeamte oder Mitarbeiter wird damit keine Probleme haben“, teilt Polizeisprecherin Tanja Köhnke mit. Bei unangemeldeten Handwerkern sollte der Vermieter informiert werden.