Am 1. Weihnachtstag stürzten sich ein paar Mutige in die Fluten Eiskalte Erfrischung in Wischer
Stendal l Wenn sich andere die Wintersachen aus dem Schrank holen, schlägt die Stunde der Eisbader. Ihnen machen die niedrigen Temperaturen nichts aus, im Gegenteil, sie schwärmen von der anregenden Wirkung und den gesundheitlichen Aspekten des kalten Vergnügens.
Wenn die Mitglieder der bekannten Laufgruppe Haeder zu ihrem sonntäglichen Zehn-Kilometer-Lauf von Chausseehaus Hassel in Richtung Wischer starten, fühlen sich etliche Aktive aus der Gruppe vom Wasser im Wischer-See angezogen. Bei sommerlichen Temperaturen kann man dieses Verlangen noch verstehen. Bei den Schaulustigen am Uferrand sorgt das Badevergnügen in den Wintermonaten für Zittern, Staunen und viele Fragen, wie am vergangenen Sonntagvormittag.
"Heute ist es doch noch warm. Im vergangenen Jahr hatten wir hohe Minusgrade und mussten sogar Löcher in das Eis schlagen", meinte Herbert Maaß mit einem entspannten Lächeln, als er auf das Thermometer verwies, welches sieben Grad plus für die Luft und gerade einmal drei Grad Wassertemperatur anzeigte. Inzwischen hatten auch schon Lutz Michel, Peter Liestmann, Udo Wimmer, Wolfgang Hübner und andere Badewillige die Laufkleidung abgelegt und sich mit einem kurzen Aufschrei ins Wasser gestürzt.
Die Badenden schwärmten nach wenigen Minuten Wasseraufenthalt von dieser Erfrischung, räumten aber auch ein, dass das erste Winterbad doch viel Überwindung gekostet habe.
Das Eisbaden ist im Übrigen keine neue Erfindung der Laufgruppen-Mitglieder: Schon die alten Germanen sollen angeblich ihre Neugeborenen in kaltes Wasser getaucht haben, um sie schon frühzeitig abzuhärten. Auch berühmte Figuren wie Karl der Große oder der Dichter Johann Wolfgang von Goethe liebten das erfrischende Bad im eiskalten Wasser.