1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Stendal
  6. >
  7. Kulturpreis 2020 in Stendal abgesagt

EIL

Entscheidung Kulturpreis 2020 in Stendal abgesagt

Der Stadtrat hat sich gegen eine Ausrichtung des Kulturpreises 2020 entschieden, unterstützt aber die Projektförderung für Künstler.

Von Donald Lyko 07.07.2020, 07:00

Stendal l Es bleibt dabei: Die Hansestadt Stendal wird in diesem Jahr keine Kulturpreise vergeben. Der Antrag der Fraktion SPD/FDP/Ortsteile, mit dem die Absage rückgängig gemacht werden sollte, hat gestern Abend im Stadtrat keine Mehrheit gefunden. 15 Stadträte stimmten dafür, die Kulturpreis-Verleihung auch 2020 wie in den Vorjahren vorzunehmen, 18 Stadträte stimmten dagegen, vier enthielten sich.

Während der Debatte verteidigte Rico Goroncy (Fraktion Linke/Grüne), der als Kulturausschuss-Vorsitzender auch Vorsitzender der Kulturpreis-Jury ist, die gemeinsam mit Oberbürgermeister Klaus Schmotz (CDU) getroffene Entscheidung, den Kulturpreis 2020 wegen Corona abzusagen und stattdessen Künstlern eine Projektförderung zukommen zu lassen.

Statt der 1000 Euro, die als Preisgeld zusammen für die vier Kulturpreisträger eingeplant waren, soll die Summe auf 2500 Euro erhöht werden, damit zehn Empfänger je 250 Euro bekommen können. Zudem wurde der Empfängerkreis um soziokulturelle Akteure erweitert, die zum Beispiel wie der Verein „Lebendige Steine“ für Grundschüler eine warme Mittagsmahlzeit organisiert hatten, als die Schule und damit die Schulspeisung geschlossen waren. In einem „speziellen Jahr“ haben er und der OB eine Idee entwickelt, die einfach nur bedeute, „das Richtige zu tun“, sagte Goroncy. Die Entscheidung sei richtig, weil sie Künstlern beim Neustart helfen soll.

Nach Bekanntwerden hatte es heftige Kritik am „Alleingang“ gegeben, vor allem der Kulturausschuss hätte sich gern eingebunden gesehen. Peter Ludwig (SPD) sprach sich für einen 2020er Kulturpreis aus, denn es sollten gerade die geehrt werden, die auch in Corona-Zeiten kreative Ideen entwickelt haben. Dem vom CDU/Landgemeinden-Fraktionsvorsitzenden Thomas Weise geäußerten Argument, dass derzeit kaum Kultur stattfindet und es schwierig werden könnte, Preisträger zu finden, könne er nicht folgen, so Ludwig. Denn oft werden Ehrenamtliche und Künstler für ihr Lebenswerk oder für ein jahrelanges Engagement ausgezeichnet. „Wir vergeben uns was, wenn wir die Veranstaltung nicht durchführen“, sagte er. Den Geehrten gehe es nicht ums Geld, sondern um die Ehrung.