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Ernährung Gesünder leben mit Vollwertkost

Im ersten Teil der Serie "Gesund ins neue Jahr" erklären zwei Stendaler, wie eine Ernährungsumstellung zum Abnehmerfolg führt.

Von Mike Kahnert 09.01.2020, 12:00

Stendal l „Innerhalb von vier Monaten habe ich 15 Kilo abgenommen“, sagt Birgit Dähnrich. Dabei handelt es sich nicht um einen Werbespruch für eine moderne Diät. Es ist das Ergebnis einer Ernährungsumstellung, die Dähnrich 2006 unternommen hat. Und bis heute halte sie ihr Gewicht konstant.

Jedes Jahr aufs Neue stellen sich viele Menschen die Frage, wie sie ihr Gewicht reduzieren oder einfach gesünder leben können. Für Ulf und Birgit Dähnrich aus Stendal spielt dabei die Ernährung die wichtigste Rolle. Weißmehl und Industriezucker seien die großen Feinde, die es bei einer Ernährungsumstellung zu überwinden gilt.

„Ich habe eine Diät nach der anderen versucht“, erinnert sich Birgit Dähnrich. Die 63-Jährige schaffte den Durchbruch erst durch die sogenannte Vollwerternährung. Das heißt: „So natürlich wie möglich essen. Eine basische, säurearme Ernährung mit wenig tierischen und vielen pflanzlichen Eiweißen“, erklärt ihr Mann Ulf Dähnrich. Der Händler für Natur- und Feinkost im Gerberhof in Stendal empfiehlt, auf Lebensmittel zurückzugreifen, die möglichst wenige Verarbeitungsstufen erlebt haben.

Ein Beispiel wären Fleischersatzprodukte. „Alles, was mehr als fünf Zutaten hat, würde ich anzweifeln“, sagt Birgit Dähnrich. Ein Blick auf die Zutatenliste von veganer Wurst zeigt deutlich mehr Zutaten. Der Griff zum veganen Gyros passiere daher nur in Ausnahmefällen. „Wenn ich mal keine Zeit zum Kochen habe“, sagt die Rentnerin. Aber wenn es ein vegetarisches Schnitzel sein soll, greifen sie und ihr Mann dafür auf Alternativen mit Sellerie oder Pilzen zurück.

Für die beiden sind besonders Ballaststoffe für eine gesunde Ernährung entscheidend. „Die haben den Vorteil, dass sie länger satt machen und sogar noch Schadstoffe mit herausnehmen“, sagt Birgit Dähnrich. Ballaststoffe bestehen aus langkettigen Kohlehydraten, die langsamer verdaut werden und den Körper über einen längeren Zeitraum mit Energie versorgen. Sie haben zudem einen positiven Einfluss auf den Stoffwechsel und die Magen-Darm-Flora.

Die Stendalerin beschäftigt sich schon länger mit dem Thema Ernährung und hat auch ein Zusatzstudium für Ernährungslehre abgeschlossen. Einen großen Fehler, den die ehemalige Berufsschullehrerin bei vielen Diätversuchen sieht, sei Verzicht statt Änderung. „Niemals auf Fett verzichten, wenn man abnehmen möchte, aber die guten Fette nehmen“, rät Dähnrich. Beim Braten solle man daher auf Kokos- oder Olivenöl zurückgreifen. Eine Handvoll verschiedener Ölsaaten könne den Tagesbedarf an gesunden Fetten (rund 30 Gramm) abdecken. Dazu gehören beispielsweise Chia- und Leinsamen, Mohn, Sesam, Sonnenblumen- und Kürbiskerne. Und dann: „Einfach so essen, wie man satt wird“, sagt Birgit Dähnrich.

Wenn es allerdings doch eine Diät sein soll, dann empfiehlt Dähnrich das Intervallfasten. Die Strategie dahinter ist simpel. Nur an acht Stunden am Tag wird gegessen. Die restlichen 16 Stunden wird gefastet. Dafür hat sich die 63-Jährige sogar ein „Kochbuch zum Intervallfasten“ besorgt. Hafer-Möhren-Zimt-Porridge, Knoblauch-Spaghetti mit Zucchinisauce, Schoko-Bananen-Bowl oder Süßkartoffeln mit Avocadodip sind nur einige ihrer Lieblingsrezepte aus diesem Kochbuch.

Um aber längerfristig abzunehmen oder gesünder zu leben, komme man Birgit Dähnrich zufolge nicht umhin, seine Ernährung längerfristig umzustellen. Im besten Falle solle man auf industriell hergestellte Nahrung komplett verzichten.