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Erster Test Berufsmesse schafft erste Kontakte

Die erste Berufsorientierungsmesse "Blickrichtung Zukunft" in Tangerhütte war ein Erfolg.

Von Birgit Schulze 27.01.2020, 10:00

Tangerhütte l Erst im vergangenen November war das neue Projekt „Jugend und Beruf im Landkreis Stendal“ mit einer eigenen Berufslotsin und in Kooperation mit dem örtlichen Jugendclub in Tangerhütte gestartet. Die Region ist eine der ersten die im Rahmen eines neuen, zusätzlichen Netzwerkes zur Unterstützung des Übergangs Schule-Beruf im Landkreis Stendal, an den Start gegangen ist.

Eine der ersten Ideen war die Berufsmesse, die vor allem Jugendlichen unter 15 Jahren die Möglichkeiten der Berufswahl in der Heimat aufzeigen wollte. Das ganze Projekt wird gefördert über das Landesprogramm Regionales Übergangsmanagement Sachsen-Anhalt (RÜMSA), aus Mitteln des europäischen Sozialfonds und des Landes. Jugendclubleiterin Eileen Wolf-Köppe und Berufslotsin Anka Klawitter eröffneten die Messe und nahmen auch mit den hereinkommenden Besuchern direkt Kontakt auf. Wer Lust hatte, der konnte sich mit den verschiedensten technischen und handwerklichen Berufsbildern und den Möglichkeiten lokaler Unternehmen auseinandersetzen.

Viele Unternehmen hatten auch ihre Auszubildenden mitgebracht, damit die aus erster Hand berichten konnten, wie die Anforderungen und Inhalte ganz praktisch aussehen.

Das Kaliwerk K&S Zielitz lud zur multimedialen Grubenfahrt via Virtual-Reality(VR)-Brille und Kopfhörern ein. Der 14-jährige Nils aus Tangerhütte, der mit Zwillingsschwester Nele gekommen war, war beeindruckt, wie groß und wie dunkel die Stollen unter Tage sind. Schwester Nele möchte gern in die Pflege gehen und hat sich bereits ein Praktikum gesichert, erzählte sie.

Genau das, die Berufe im Rahmen von Praktika und Kennenlerntagen einmal selbst auszutesten, empfehlen auch Berufslotsin Anka Klawitter und Jugendclubleiterin Eileen Wolf-Köppe, denn nur so könne man herausfinden, ob die eigenen Vorstellungen mit der Realität in Einklang zu bringen sind. Auch die zwölfjährige Lilly schaute mit Oma Birgit Gebser vorbei. Sie möchte gern in die Kinderbetreuung gehen, hatte aber auch viele Fragen.

Wer sich selber noch nicht so ganz schlüssig war, wohin es künftig beruflich gehen könnte, der hatte die Möglichkeit, sich am Stand des Vereins „AFS - Interkulturelle Begegnungen“ über Zeiten als Austauschschüler oder auch nach der Schule zur Vorbereitung der Ausbildung ausgiebig zu informieren. Letzteres sei ein neues Angebot, das auch Firmen angehender Auszubildender unterstützen könnten, so Marina Hebekerl vom Regionalkomitee Stendal. Und viele Jugendliche würden durch die Auslandserfahrung zu reiferen Auszubildenden.

Die erste Tangerhütter Berufsorientierungsmesse „Blickrichtung Zukunft – berufliche Ausbildung in der Heimat“ sollte vor allem Jugendlichen bis 15 Jahren Möglichkeiten bieten, sich in der Region nach Möglichkeiten für Praktika und Ausbildung umzusehen, mit interessanten Unternehmen ins Gespräch zu kommen oder ganz neue Ideen zu finden. Auch die Verwaltung der Einheitsgemeinde Stadt Tangerhütte stellte sich als Ausbilder vor, außerdem Firmen wie Elektro Schubert, Heizung/Sanitär Carsten Nitze, TechnoGuss, AMS (Arneburger Maschinen- und Stahlbau), sowie das Haar- und Kosmetikstudio Silke Wiebach.

Außerdem war auch die Agentur für Arbeit vor Ort und stellte sich die Tangerhütter Fahrschule Mike Andrys vor. Auf der Kulturhausbühne hatte Leiter Sven Biermann für die Messe ein „Bühnencafé“ aufgebaut und das kam prima an. Denn von der Bühne aus hatte man den gesamten Saal im Blick.

Der war zwar noch nicht ganz so voll, wie möglich gewesen wäre, aber für die erste Veranstaltung dieser Art in Tangerhütte sei man sehr zufrieden, fasst Eileen Wolf-Köppe zusammen. Geplant ist eine Wiederholung, ein konkreter Termin stehe aber noch nicht fest. Berufslotsin Anka Klawitter wird zunächst bis Sommer 2022 die Berufsorientierung in der Region begleiten. Im Rahmen der Messe gab es auch Umfragen für Jugendliche, Eltern und Unternehmen, welche Ideen und welche Wünsche sie an die Berufsorientierung haben.

Geplant ist, ergänzend zu bestehenden Angeboten wie Schulsozialarbeit, Berufsberatung und Berufsinformationszentrum Unterstützung zu geben und Angebote auch über die zentrale Fach- und Netzwerkstelle im Landkreis (Verein KinderStärken) zu koordinieren.