Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) bietet Hilfe bei Anträgen zu Flutschäden im Ruderclub an Ex-Ruderer schaut bei Ruderern vorbei
Tangermünde l Sachsen-Anhalts Innen- und Sportminister Holger Stahlknecht war am Mittwoch zu Gast in Tangermünde. Per Fahrrad, mit Sohn Felix, Hundedame Tessa und dem Sicherheitspersonal - ebenfalls auf dem Rad unterwegs - im Schlepptau besuchte er den Tangermünder Ruderclub.
Sie waren ihrem Gast entgegengeradelt - Karsten Eggert, Vorsitzender des Tangermünder Ruderclubs (TRC), und Vereinsmitglied Heike Bruckert. In Fischbeck trafen sie Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) und begleiteten ihn auf seiner Radtour "Nach der Flut" über die Elbbrücke nach Tangermünde. Auf dem Restaurantschiff Störtebeker gab es Mittagessen. Während der Radtour und später beim Essen "hatten wir jede Menge Gelegenheit, uns ganz locker und entspannt mit ihm zu unterhalten", berichtete Karsten Eggert später.
"Gibt es denn hier eine Schul-Rudermannschaft?"
Innenminister Holger Stahlknecht
Holger Stahlknecht, einst auch aktiver Rudersportler, wollte eines vom Tangermünder Ruderchef ganz unbedingt wissen: "Gibt es denn hier in Tangermünde Schul-Rudermannschaften?" Zu gern würde er sehen, dass die Magdeburger und auch andere Schulen, die in Orten mit Ruderclubs arbeiten, solche Teams aufbauen. "Das fördert den Teamgeist und ist eine ganz tolle Sache", schwärmte er mit Rückblick auf seine Schulzeit. Der Grund, warum es auch in Tangermünde und auch vielen anderen Orten keine Ruder-Schulmannschaften gibt, liegt für Karsten Eggert auf der Hand: "Sportlehrer sind Leichtathleten."
Stahlknecht, auf seiner Radtour durch die vom Hochwasser geschädigte Region, kam im Bootshaus der Ruderer, erst 2006 nach dem Hochwasser von 2002 errichtet, mit TRC-Mitgliedern, Vertretern des Tangermünder Wassersportvereins und mit Bürgermeister Rudolf Opitz zusammen. Beide Bootshäuser besichtigte er, ließ sich die Schäden zeigen, das Ausmaß des Hochwassers erklären.
Da beide Objekte städtisches Eigentum sind, wollte er von Rudolf Opitz (CDU) wissen, ob die entstandenen Schäden gemeldet wurden, um aus dem Fördertopf die finanzielle Hilfe bekommen zu können. "Wenn\'s irgendwo klemmt, dann melden Sie sich einfach bei mir", sagte der Minister während des Rundgangs und auch des anschließenden Gesprächs mehrfach.
Tangermündes Bürgermeister nutzte die fast schon persönliche Zusammenkunft, um Stahlknecht mit dem letzten, für die Stadt derzeit noch ungelösten Problem vertraut zu machen. "Wir haben ein Problem mit der Trainingsstätte für unsere Kegelsportler und Judokas", sagte er. Die einen seien in einem "uralten Gaststättensaal, mittlerweile von Holzkonstruktionen gestützt, untergebracht, die anderen trainieren in einem "Barackenbau", dessen Baujahr auch nicht so recht bekannt sei.
"Es gibt ein Projekt, und wir haben sogar schon eine Baugenehmigung", argumentierte das Stadtoberhaupt. Das Geld fehle jedoch, um die Ideen vom Papier in die Tat umzusetzen. Um weitere Pluspunkte zu sammeln, schob Rudolf Opitz nach, dass die Tangermünder sich seit vielen Jahren auf die finanzielle Förderung im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit durch die Hugo-Meyer-Nachfahren-Stiftung stützen können. "Sie hat dieses Bootshaus hier mit 200 000 Euro gefördert, finanziert unseren derzeitigen Kindergartenneubau mit, und wir haben auch die Zusage, dass sie den Neubau für die Judokas und Kegler mit unterstützen."
"Gern würde ich den Grundstein vor dem 6. Juli 2015 legen."
Bürgermeister Rudolf Opitz
Zwei Millionen Euro, sagte Opitz, werde der Neubau als Ersatz für die Anlage am Wäldchen kosten. "Gern würde ich den Grundstein noch vor dem 6. Juli 2105 legen", schob Rudolf Opitz nach. Dann würde das letzte "ungelöste Problem seiner Amtszeit" auch gelöst sein und er könne beruhigt in den Ruhestand gehen.
Holger Stahlknecht überlegte kurz und sagte: "Dann lassen Sie uns das möglichst zeitnah besprechen, entweder hier bei Ihnen oder bei mir im Büro. 2014 wird das wohl nichts mehr, aber 2015 wäre gut."
Wasserwehren, Überflutungsflächen und doppische Haushaltsführung waren weitere Themen der Gesprächsrunde.