1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Stendal
  6. >
  7. Für sechs Minuten ganz graziös

Wahrburger Carneval Club richtet die 7. Landesmeisterschaft der Männerballette aus Für sechs Minuten ganz graziös

Von Nora Knappe 09.03.2013, 02:18

In einer Woche treffen in Stendal 18 Männerballette aufeinander: Sie treten in der Landesmeisterschaft gegeneinander an. Der WWC als Ausrichter ist mit Elan am Proben.

Stendal l Männerballett ist wirklich prima: Man kann so dick sein, wie man will, man kann essen, was man will, und wenn das Publikum lacht, ist das kein Grund, die Karriere zu beenden. Und doch ist Männerballett mehr als Jux und Dollerei. Finden jedenfalls Katrin Lackert und ihre zehn Männer im Ballett des Wahrburger Carneval Clubs (WCC).

Der Verein ist zum ersten Mal Gastgeber der Landesmeisterschaft der Männerballette. Und obwohl die Sessionszeit längst vorbei ist, steckt der WCC also immer noch mitten im Karneval. "Die Ausrichtung der Meisterschaft ist eine hohe Ehre für uns", sagt WCC-Präsident Frank Kruft, "und natürlich die Möglichkeit zu zeigen, was der WCC drauf hat, allein schon organisatorisch."

Der Wettbewerb findet am Sonnabend, 16. März, im Hotel "Schwarzer Adler" in Stendal statt. 18 Männerballette von Wernigerode und Zerbst über Bernburg, Halle-Neustadt bis zu Schollene und Kläden (Kreis Salzwedel) treten an. 30 Punkte in fünf verschiedenen Kategorien können für den höchstens sechs Minuten dauernden Auftritt erreicht werden.

"Wir setzen nicht nur auf nackte Haut."

Die Chancen für den WCC? "Ich denke, wir schaffen es unter die ersten zehn", vermutet und hofft Frank Kruft. "Die ganz Starken sind Reuden, Günthersdorf, Zerbst, Dessau." Aber auch Katrin Lackert, die die WCC-Männer seit 2007 trainiert, ist überzeugt: "Mit der Choreografie und der Musik sind wir bestimmt im vorderen Feld dabei. Wir haben einen schönen orientalischen Tanz, der dem Publikum auf den Prunksitzungen gefiel." Aber ob ganz vorn dabei oder nicht - für den WCC ist vor allem der Spaß an der Sache wichtig.

"Die Jungs haben sich wirklich gesteigert, haben immer mehr Ehrgeiz entwickelt", sagt Kruft. Und über die Jahre sei das Albern-Frivole weniger geworden. Die Trainerin, selbst bis vor zwei Jahren aktive Tänzerin im WCC, versucht stets, "etwas Originelles zu machen, wir setzen nicht nur auf nackte Haut". Bei jeder Choreografie des Männerballetts wird, genau wie bei den anderen Tanzeinlagen beim Karneval, eine kleine Geschichte erzählt.

Rhythmus, Taktgefühl, Synchronität - das müssen die zehn Mitglieder des Männerballetts bei allem Spaß auch beherrschen. Der eine mehr, der andere weniger. "Und auch wenn sie anfangs immer sagen: Das schaffen wir nie, beißen sich doch alle durch", sagt Katrin Lackert, die immer ab Herbst sonntags in Wahrburg mit ihren 20- bis 50-jährigen "Eleven" trainiert. Vom Studenten über den Bauarbeiter, den Soldaten oder Fleischer bis zum Altenpfleger kommen sie aus beruflich ganz verschiedenen Ecken. Aber das Männerballett macht sie zu einer eingeschworenen Gemeinschaft, die vor allem eines will: Dem Publikum Spaß bereiten, die Leute zum Lachen bringen.

Wer sehen will, wie ihnen das gelingt, kann heute zwischen 11 und 15 Uhr versuchen, eine der restlichen Eintrittskarten für die Landesmeisterschaft zu bekommen: im Haus der Vereine, Bruchstraße1. Eine Karte kostet 18 Euro, der Eintritt ist ab 18 Jahren.