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Restaurants Gastronomen in Stendal bereiten sich auf mögliche Öffnung vor

Die Sieben-Tage-Inzidenz im Landkreis Stendal sinkt kontinuierlich. In der kommenden Woche könnten damit Lockerungen in Kraft treten. Stendaler Gastronomen bereiten sich schon darauf vor.

Von Leon Zeitz und Antonius Wollmann 21.05.2021, 17:45
Eine solche Szene könnte es für Passanten vielleicht bald wieder öfters zu sehen geben. Felix Goder vom Restaurant ?Mainly Stendal? in Stendal überreicht  einem ?Gast? (einer Mitarbeiterin) im Außenbereich die  Speisekarte.
Eine solche Szene könnte es für Passanten vielleicht bald wieder öfters zu sehen geben. Felix Goder vom Restaurant ?Mainly Stendal? in Stendal überreicht einem ?Gast? (einer Mitarbeiterin) im Außenbereich die Speisekarte. Foto: Leon Zeitz

Stendal - Als Kreis-Chef des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) pflegt Manfred Hippeli einen guten Draht zu den Gastwirten der Region. Man kann dem Inhaber der „Güldenen Pfanne“ in Havelberg also durchaus Glauben schenken, wenn er sagt, dass seine Kollegen ihre Restaurants und Kneipen lieber heute als morgen wieder öffnen möchten. Kein Wunder, dürfen die Gastronomen doch seit 1. November keine Gäste mehr empfangen. Allenfalls Außer-Haus-Angebote sind momentan drin.

Dank der sinkenden Sieben-Tage-Inzidenz (mehr als fünf Tage unter 100) könnte sich dies im Landkreis Stendal in der kommenden Woche ändern. „Die Vorbereitungen laufen bei den meisten schon“, berichtet Hippeli. Die wirtschaftliche Situation lasse bei vielen auch nichts anderes mehr zu. Zwar seien die Wirtschaftshilfen bei den meisten Restaurant- und Kneipenbesitzern angekommen, „aber so eine lange Zeit ist natürlich nicht ohne“, sagt der Koch.

Doch trotz der Öffnungsaussichten seien noch einige wichtige Dinge zu klären. Zuvorderst, wie die Anwesenheit der Gäste dokumentiert wird: Wird wieder auf die Zettelwirtschaft des vergangenen Jahres gesetzt oder sind digitale Lösungen wie die Luca-App besser geeignet? Wie verfährt man mit Gästen, die die App nicht benutzen wollen? Sollen Gastwirte eigene Schnelltests zur Verfügung stellen? Denn Zutritt soll laut der ab Dienstag geltenden Landesverordnung nur Geimpften, Getesteten und Genesenen gewährt werden.

Konzept lässt sich mit Corona-Regeln nicht vereinbaren

In der Hansestadt können es die meisten Gastronomiebesitzer trotzdem kaum noch erwarten. Zu ihnen zählt Felix Goder vom „Mainly Stendal“. Das Geschäft in der Marienkirchstraße verfolgt ein Konzept, das sich nicht wirklich mit den Verordnungen in Einklang bringen lässt. „Wir bieten unter anderem Live Cooking an und unsere Gäste können am Tisch ihr Essen selbst grillen“, erklärt Felix Goder. Er bedauert, dass sich das Konzept nicht nach draußen verlagern lässt. Doch er habe die lange Zeit, in der nur wenig möglich war, genutzt, um sich über alles Gedanken zu machen. Sollte es wieder losgehen, möchte er seinen Gästen gerne neben Getränken und Cocktails auch zwei bis drei Tellergerichte anbieten.

Zudem wäre es schön, wenn das Restaurant wieder durchgängig geöffnet wäre. Am Nachmittag würde er auch Eis anbieten. „Es wird einfach Zeit, dass es wieder losgeht. Wir nehmen jegliche Probleme an und machen das beste daraus“, sagt er euphorisch. Auch die Mitarbeiterinnen des Cafés Müller in der Breiten Straße freuen sich auf die Öffnung der Außengastronomie. Sie sehen zwar keine größeren Probleme auf sich zukommen, doch finden sie, dass es schwierig ist, sich in solch einer unsicheren Zeit auf eine bestimmte Situation vorzubereiten. „Die Planung ist schwierig, daher fangen wir erst einmal klein an und bieten nicht sofort alles an“, äußern sich die Mitarbeiterinnen vorsichtig.

Kaffekult plant Öffnung zum 1. Juni

Genauere Vorstellungen hat das „Kaffeekult“ am Markt. „Wir planen, zum 1. Juni zu öffnen“, teilt der Inhaber des Kaffeehauses, Nikolaus Frank, mit. Die Nachfrage sei groß und daher freue er sich auf die Lockerungen. Dennoch bleibt er realistisch. „Mit einem erneuten Lockdown muss man leider immer rechnen und die anfänglichen Einschränkungen werden wir selbstverständlich akzeptieren und hoffentlich auch meistern.“ Er hatte großes Glück, dass ihm alle Mitarbeiter erhalten geblieben sind.

Ein Restaurant-Inhaber, der nicht genannt werden möchte, kann das von sich und anderen Kollegen nicht behaupten. Er müsse aufgrund des Personalmangels höchstwahrscheinlich auf die Wiedereröffnung des Außenbereiches verzichten. Zudem gebe es Restaurantbesitzer, die von den vielen Regeln und dem ständigen Hin und Her genervt seien. Sie fühlten sich allein gelassen und wüssten nicht, wie sie die Situation handhaben sollen.