Überfahrt Griebener Fähre soll im Sommer ins Wasser
Billberge/Grieben rwi
Die Fähre zwischen Grieben und Ferchland soll noch in diesem Sommer wieder übersetzen. Über dieses Ziel, das sich die entsprechende Arbeitsgruppe am Dienstag gesetzt hatte, informierte Landrat Patrick Puhlmann (SPD) die Mitglieder des kreislichen Finanzausschusses während der Sitzung am Donnerstag in Billberge.
Dieses Gremium sprach sich anschließend einstimmig dafür aus, dass der Stendaler Kreistag beschließen möge, ab diesem Jahr den Betrieb des Schiffes zunächst für die kommenden fünf Jahre jährlich mit 10.000 Euro zu unterstützen. Der Landkreis Jerichower Land bezuschusst die Fähre mit der gleichen Summe. Nach entsprechenden Beschlüssen beteiligen sich auch die anliegenden Kommunen Elbe-Parey, Jerichow, Tangermünde und Tangerhütte mit je 4.500 Euro jährlich.
Zunächst soll weiterhin motorgetrieben übergesetzt werden, so Puhlmann. Voraussetzung sei die Landrevision der Fähre, an deren Kosten sich das Land Sachsen-Anhalt beteiligen werde. Eine entsprechende Zusage von Verkehrsminister Thomas Webel (CDU) liege vor.
Umbau des Schiffes ist geplant
Geplant ist schließlich der Umbau des Schiffes zur Gierseilfähre, die realistisch betrachtet nicht vor 2023 zu Wasser gelassen werden könne. Auch diese Umrüstung und die der Anleger finanziere höchstwahrscheinlich das Land. Von der Umstellung auf Gierseilbetrieb erhoffen sich die Anrainer eine höhere Wirtschaftlichkeit, denn solch eine Fähre könne auch bei niedrigem Wasserstand verkehren. Außerdem sei der Verschleiß geringer und Kraftstoff werde gespart. Trotzdem sei davon auszugehen, dass rote Zahlen geschrieben werden. Deshalb wollen die Kreise und Kommunen sich künftig an den Betriebskosten beteiligen.
Im Sommer des Vorjahres stellte die Gemeinde Elbe-Parey die Fährverbindung ein, weil sie das Defizit nicht mehr alleine schultern wollte. Nunmehr wolle der Landkreis Jerichower Land prüfen lassen, ob ein weiterer Betrieb über die eigene Nahverkehrsgesellschaft (NJL) sicherzustellen sei. Erwartet werden Synergieeffekte. So konnten laut Puhlmann die künftigen Fährleute gleichzeitig zu Busfahrern ausgebildete werden, um sie im Bedarfsfall auch auf Land beschäftigen zu können.
Während der Sitzung des Finanzausschusses erinnerte Arno Bausemer (AfD) daran, dass seine Fraktion bereits 2019, also noch vor Stilllegung der Fähre, beantragt habe, dass der Kreistag einen Betriebszuschuss beschließen möge. Diesen Anliegen sei mehrheitlich abgeschmettert worden. Puhlmann begründete, dass dieser Antrag weder mit einem Konzept, noch mit einer Kalkulation versehen war.