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Mehr Sterbefälle als Geburten und ein Minus von 226 in der Einheitsgemeinde Stadt Tangerhütte Große Unterschiede und gemeinsame Verluste in den 19 Ortschaften der Region

Von Birgit Schulze 09.01.2013, 02:26

Der Bevölkerungsrückgang in der Einheitsgemeinde Stadt Tangerhütte geht kontinuierlich weiter. Unterschiede in den Ursachen dieses Schwunds gibt es vor allem zwischen den Dörfern und der größten Ortschaft Tangerhütte, wo sich der demografische Wandel ganz besonders auszuwirken scheint.

Tangerhütte l Die Einheitsgemeinde Stadt Tangerhütte hat mit Stand 31. Dezember 2012 wieder 226 Einwohner - immerhin 1,94 Prozent - verloren. Diese Zahlen sind bislang vom Statistischen Landesamt noch nicht bestätigt, beruhen aber auf den aktuellen Daten des örtlichen Einwohnermeldeamtes in Tangerhütte.

Doch der rückläufige Gesamttrend, der sich im Zehn-Jahres-Vergleich gleichmäßig in Ein- bis Zwei-Prozent-Schritten bewegt, ist nicht in allen Ortschaften gleich stark ausgeprägt. So sind dörfliche Spitzenreiter des Rückgangs Birkholz (-18) Windberge (-16) Weißewarte (-14), Uchtdorf (-14), Bittkau (-14) und Demker (-12). Zu berücksichtigen ist jedoch auch, dass Bittkau mit 642 Einwohnern (2,1 Prozent weniger) zu den größeren Orten gehört, während der Verlust in Birkholz (bei 379 Einwohnern 4,5 Prozent) sowie Windberge (bei 290 Einwohnern 5,2 Prozent) ungleich schwerer wiegt.

Eine Sonderrolle nimmt die größte Ortschaft der Einheitsgemeinde, Tangerhütte, ein, die mit einem Minus von 113 Einwohnern auch die meisten Verluste hinnehmen musste. Das entspricht 2,2 Prozent ihrer Bevölkerung. Damit liegt Tangerhütte leicht über dem Gesamtdurchschnitt. Zu bewerten ist dabei allerdings auch die Tatsache, dass allein 97 Einwohner verstorben sind. Demgegenüber stehen 32 Geburten in Tangerhütte - nicht ganz die Hälfte der insgesamt 72 geborenen Kinder in der Region. Dieser Anteil (44,4 Prozent aller Neugeborenen) entspricht allerdings auch dem Anteil der Bevölkerung. Mit gut 44,5 Prozent aller Einheitsgemeindebewohner stellt Tangerhütte den größten Teil. Insgesamt liegt der Anteil der Neugeborenen in der Region nur bei 0,6 Prozent.

Neue Erdenbürger konnten auch in Windberge (+3) begrüßt werden, dort verstarben aber ebenso viele Bewohner. In Birkholz starben 2012 fünf Bewohner und es kam kein einziger neugeborener Einwohner dazu. Ähnlich erging es Bittkau 2012, keine Geburten, dafür aber 13 Sterbefälle listet die Einwohnerstatistik für das Jahr auf. Auch in Grieben gab es einige Todesfälle - immerhin 12 im vergangenen Jahr. Demgegenüber steht allerdings ein Gesamt-Minus bei den Einwohnerzahlen von gerade mal einer Person. Das macht bei einer Einwohnerzahl von 732 kaum spürbare 0,1 Prozent aus.

Minus 6,5 Prozent in Schelldorf

In den kleinsten Dörfern der Einheitsgemeinde gab es 2012 prozentual größere Verluste. So machten sechs Einwohner weniger in Schönwalde gleich 5,3 Prozent aus, während acht Einwohner weniger in Schelldorf schon 6,5 Prozent bedeuteten. Zu den zahlenmäßigen Gewinnern des zurückliegenden Jahres scheinen Jerchel (+4), Cobbel (+4) und Ringfurth (+3) zu gehören. Mehr Neugeborene als Verstorbene konnten außerdem Orte wie Lüderitz (fünf Geburten, vier Sterbefälle) und Schernebeck (fünf Geburten, drei Sterbefälle) verzeichnen.

Eine vom Statistischen Landesamt bestätigte Übersicht der Altersklassen zum Stichtag 31. Dezember 2011 zeigt die Aufteilung der Altersstruktur in der Einheitsgemeinde. Dabei machen die Unter-Zehn-Jährigen gut sieben Prozent der Gesamteinwohner aus, bis 20 Jahre sind es 19,5 Prozent. Teilt man den Nachwuchs noch einmal in kindergarten- und schulrelevante Altersklassen ein, so zeigt sich, dass weniger kleinere Kinder nachkommen. Unter drei Jahren sind es 247, zwischen drei und sechs Jahren 242 Kinder, zusammen also 489. Demgegenüber stehen in der Altersklasse 10 bis 16 noch 548 Kinder. Zwischen sechs und zehn Jahren sind es 352 und zwischen 16 und 19 immerhin 209.

Die zahlenmäßig größten Gruppen bilden nach diesem Stand die Bewohner zwischen 45 und 50 Jahren (1096), die zwischen 50 und 55 (1112) sowie zwischen 55 und 60 (1023). Bei den Über-80-Jährigen nimmt die Anzahl wieder deutlich ab. 658 Einwohner waren 80 Jahre alt und älter. 98 Einwohner wurden in der Altersklasse 90 Jahre und älter gezählt.