Stadtrat Güssau nimmt Mandat nicht an
Nach 20 Jahren im Stendaler Stadtrat nimmt Hardy Peter Güssau (CDU) sein Mandat für den neuen Stadtrat nicht an.
Stendal l Er war zwei Jahrzehnte lang das Gesicht der CDU-Ratsfraktion im Stendaler Stadtrat, aber am Dienstagabend hat Hardy Peter Güssau einen Schlussstrich gezogen. Während der Sitzung der neuen Fraktion CDU/Landgemeinden informierte er seine politischen Weggefährten darüber, sein bei der Kommunalwahl am 26. Mai verteidigtes Stadtratsmandat nicht anzunehmen. Damit steht er auch nicht mehr als Fraktionsvorsitzender zur Verfügung. Die Mitglieder der Fraktion, die ihren Namen aus der vorigen Wahlperiode behalten wird, wählten den bisherigen Stadtratsvorsitzenden Thomas Weise zu ihrem neuen Fraktionsvorsitzenden. Zu seinen Stellvertretern wurden Christel Güldenpfennig und Jörg Böhme gewählt. Weil er sein Mandat nicht antritt, kann Mäxchen Schreiber, schon Mitglied im alten Stadtrat, nachrücken.
Güssau erklärte seinen Schritt damit, dass die Ergebnisse von Stadtrats- und Kreistagswahl für ihn „ernüchternd“ gewesen seien und sie aufgezeigt haben, „dass ich bei den Wählern an Zustimmung verloren habe“. Der CDU-Landtagsabgeordnete, der den Wiedereinzug in den Stendaler Kreistag verpasst hatte, sagte am Abend im Volksstimme-Gespräch: "Diese Entscheidung ist mir nicht leichtgefallen und mir ist bewusst, dass ich mit diesem Verzicht zahlreiche meiner Unterstützer enttäusche." Es sei aber augenscheinlich so, "dass die Angriffe auf meine persönliche Integrität durch die Verbreitung von unwahren und unehrlichen Tatsachenbehauptungen in den Medien meiner Reputation sehr geschadet haben." Das habe bei den Wählern "Wirkung gezeigt, und das nehme ich sehr ernst".
Jetzt sei es sein Ziel, so Güssau, "meine volle Glaubwürdigkei und verloren gegangenes Vertrauen wieder zurückzugewinnen". Seine Funktionen im CDU-Stadt- und Kreisverband wird er weiter wahrnehmen. Zudem wolle er sich weiterhin seiner Landtagsarbeit widmen, "die für mich immer eine Herzensangelegenheit bleibt".