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Haltepunkt Steinfeld Deutsche Bahn drängt auf eine Entscheidung

Wenn der Haltepunkt Steinfeld erhalten bleiben soll, muss schnell eine Entscheidung im Kreistag fallen.

Von Antonius Wollmann 07.09.2019, 01:01

Steinfeld l Die Mitglieder des Stendaler Kreistages stehen unter Zeitdruck. Bis spätestens Ende November muss die Entscheidung darüber fallen, ob der Vertrag zwischen Landkreis und Nahververkehrsservice Sachsen-Anhalt (Nasa) zum Erhalt des Haltepunktes Steinfeld auf der Strecke zwischen Stendal und Uelzen bis zum Jahr 2038 unterzeichnet wird. Die Nasa ist für den Betrieb des Nahverkehrs im Bundesland zuständig. Entscheidet sich der Kreistag für den Erhalt, entstünden zusätzliche Kosten von 270 000 Euro pro Jahr für den Landkreis. Ein Kündigungsrecht gibt es nicht.

Wolfgang Ball, Pressesprecher der Nasa, bestätigte auf Nachfrage der Volksstimme, dass es einen gewissen Zeitdruck gibt. „Das liegt daran, dass die Deutsche Bahn beim zweigleisigen Ausbau der Strecke Planungssicherheit braucht. Es muss entschieden werden, ob eine zweite Bahnsteigkante in Steinfeld gebaut wird oder nicht“, erklärt der Pressesprecher. Die Ertüchtigung der Trasse läuft bereits seit mehreren Jahren.

Nach der Verlegung des zweiten Gleises käme eine Nachrüstung des Bahnhofes aus Kostengründen nicht mehr in Frage. „Das muss jetzt passieren oder nie. Im Nachhinein wird man niemanden mehr von der Notwendigkeit eines Bahnsteiges überzeugen“, bringt es Wolfgang Ball auf den Punkt.

Die lange Laufzeit des Vertrages begründet er wiederum mit der endgültigen Fertigstellung des Ausbaus der Strecke im Jahre 2028: „Zehn Jahre sind dann eine gute Zeitspanne, um herauszufinden, ob das Angebot des Haltes in Steinfeld angenommen wird oder nicht.“ Den Kunden müsse ein gewisser Zeitraum zugestanden werden, um sich an das Angebot zu gewöhnen. „An diesem Punkt ist beim Nahverkehr Geduld gefragt. Auf der anderen Seite wäre es wenig sinnvoll zu sagen, dass wir Steinfeld für die nächsten 30 Jahre offen halten“, argumentiert Wolfgang Ball.

Dass überhaupt überlegt wird, den Bahnhalt vom Netz zu nehmen, liegt an den geringen Ein-und Ausstiegszahlen. Nur 20 bis 25 Personen steigen an Werktagen in Steinfeld aus oder zu. Aus dem gleichen Grund war bereits Meßdorf gestrichen worden.

Im Jahre 2014 hatte der Kreistag eine Resolution auf den Weg gebracht, in dem das Ziel geäußert wurde, den Haltepunkt Steinfeld zu erhalten.