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Eheschließung Heiraten mit Hindernissen im Jahr 2020

74 Brautpaare hatten sich im vergangenen Jahr dazu entschlossen, trotz aller Widrigkeiten in Tangermünde den Bund fürs Leben zu schließen.

Von Anke Hoffmeister 12.01.2021, 06:00

Tangermünde l „Leider war es ein sehr mageres Jahr“, schreibt Standesbeamtin Sabrina Fengler mit Blick auf die Eheschließungen in der Kaiser-und Hansestadt Tangermünde im Jahre 2020. Die Zahlen bestätigen das. 74-mal wurde im vergangenen Jahr in der mittelalterlichen Stadt an der Elbe geheiratet. 2019 kamen die Standesbeamten 132-mal zum Einsatz, im Jahr davon 114-mal.

Schaut sie auf die vergangenen Monate zurück, sagt sie: „Trotz der wirklich schwierigen Situation und ständig neuen Regelungen der Eindämmungsverordnungen haben alle das Beste daraus gemacht – sowohl das Brautpaar und die dazugehörige kleine Hochzeitsgesellschaft als auch die Standesbeamtinnen.“

Wer 2020 heiraten wollte, musste flexibel bleiben. Termine verschieben, ausladen, wieder einladen – all das gehörte bei vielen Paaren im vergangenen Jahren mit zu den Vorbereitungen.

Die meisten Trauungen hatte es im Mai gegeben. 13 Paare sagten in dem Wonnemonat Ja. Mit sieben Hochzeiten im Juni, elf im Juli und sieben im August sowie acht im September blieb die Saison sehr ruhig. Neun entschlossen sich, im Oktober zu heiraten. Die Freitage und Sonnabende waren dabei stets die beliebtesten Wochentage.

50 Prozent aller Eheschließungen wurden im vergangenen Jahr im historischen Rathaus vollzogen. 24-mal wurde die Salzkirche dafür zur Verfügung gestellt. 13 Eheschließungen fanden im Dienstzimmer in der Notpforte statt.

Von den 74 Paaren hatten sich 44 dazu entschlossen, künftig den Familiennamen des Mannes zu tragen. 17 führten auch nach der Trauung keinen gemeinsamen Namen. In sieben Fällen hatte sich das Paar für den Namen der Frau entschieden. Sechs führten fortan einen Doppelnamen.

Der älteste Mann, der im vergangenen Jahr vor die Standesbeamtin trat, war 70 Jahre alt, die älteste Frau 62 Jahre. Der jüngste Mann, der heiratete, hatte 23 Geburtstage gefeiert, die jüngste Frau 22. Der größte Altersunterschied zwischen Mann und Frau betrug im vergangenen Jahr 15 Jahre.

Und wieder waren es zu einem Großteil Nicht-Tangermünder, die 2020 in die Kaiser- und Hansestadt gekommen waren, um hier den Bund fürs Leben zu schließen. 45 Brautpaare waren es, die unter anderem in Magdeburg, München, Gardelegen, Pfungstadt, Hohe Börde, Falkensee, Havelsee, Rathenow, Gera, Berlin, Bordelum, Kirchberg an der Jagst oder Braunschweig leben.

Bei den anderen 29 Paaren war zumindest ein Ehepartner in Tangermünde gemeldet.

Trauungen hätte es 2020 in St. Stephan wieder einige geben sollen. Etwa 15 Paare hatten sich für eine kirchliche Trauung entschieden und diese bei Pfarrer Jürgen Weinert angemeldet. Von Anfang April, noch vor dem Osterfest, war die erste geplant. „Doch dann kam der Lockdown und Stück um Stück wurden alle Trauungen gecancelt beziehungsweise ins nächste Jahr verschoben, verbunden mit der Hoffnung, 2021 wird alles gut“, berichtet Pfarrer Jürgen Weinert. Die erste nachgeholte Trauung sollte nun am 12. Februar stattfinden, egal wie kalt es in St. Stephan ist. Doch dieses Brautpaar steht nun erneut vor der bangen Frage, ob es zu diesem Zeitpunkt möglich sein wird, das große Fest zu feiern.

Die einzigen Trauungen, die es letztendlich 2020 gegeben hatte, waren Einsegnungen zur Goldenen Hochzeit in Tangermünde und auch in Langensalzwedel im Sommer.

Aus der katholischen Kirchengemeinde berichtet Pfarrer Michael Gambke: „In unserer Gemeinde gab es eine Trauung. Das Brautpaar ist aus unserer Gemeinde. Der Termin musste wegen Corona verschoben werden.“