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Schlechtes Wetter verhagelte die bisherige Tourismusbilanz der Region / Branche hofft auf einen "goldenen Oktober" Immer mehr Ausländer erkunden die Altmark

28.09.2011, 04:28

Tangermünde/Berlin. Mandy Hodum blickt optimistisch nach vorn. Oder besser gesagt - nach oben. Die Geschäftsführerin des Tourismusverbandes Altmark setzt auf gutes Wetter: "Wir hoffen auf einen ,goldenen Oktober\', denn der Herbst ist besonders für Aktivurlauber eine beliebte Reisezeit."

Genau auf diese Zielgruppe setzen die altmärkischen Touristiker. Zuletzt erzielten sie in den Jahren 2009 und 2010 mit einem Plus von 4,4 Prozent beziehungsweise 1,8 Prozent Zuwächse über dem Landesdurchschnitt. "In diesem Jahr haben das ungemütliche Frühjahr und der verregnete Sommer die Bilanz im wahrsten Sinne verhagelt", verweist Hodum auf eine ungünstige Konjunktur für die altmärkischen Aktivangebote wie Radfahren, Reiten, Wandern und Wasserwandern. Zwar konnte die Region einen Zuwachs von 1,3 Prozent bei der Gästezahl erreichen, die Zahl der registrierten Übernachtungen sank allerdings im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 1,3 Prozent. Für die Geschäftsführerin ist dieses Ergebnis "eine Ernüchterung, aber erklärbar".

Bei den Zahlen in den fünf Tourismusregionen des Landes fiel die Altmark in diesem Jahr daher etwas zurück. Nur Anhalt-Wittenberg liegt noch dahinter. Insgesamt weist das neue Tourismusbarometer des Ostdeutschen Sparkassenverbandes für Sachsen-Anhalt in den ersten sieben Monaten ein Plus von 3,3 Prozent bei den Ankünften und eines von 1,2 bei den Übernachtungen aus.

Über dem Landesdurchschnitt liegt die Altmark beim Umsatz in der Gastronomie. Ein Zuwachs von 3,4 Prozent im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist sachsen-anhalt-weit Spitze und liegt über dem Bundesdurchschnitt (2,4 Prozent).

Auffällig ist zudem, dass die Altmark bei ausländischen Besuchern deutlich zulegen konnte. 6,5 Prozent mehr erkundeten in den ersten sechs Monaten den Norden Sachen-Anhalts, während das gesamte Land einen Rückgang von 4,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verbuchen musste.

"Offensichtlich zahlt sich unsere Marketingstrategie aus, unter anderem vermehrt mit fremdsprachigen Publikationen ausländische Zielgruppen anzusprechen", freut sich Hodum. Die meisten kamen aus den Niederlanden. Es folgen Polen, die Schweiz und die Tschechische Republik. Im vorigen Jahr verzeichnete der Tourismusverband altmarkweit 545329 Übernachtungen, davon 13070 aus dem Ausland. Damit hat die Altmark das kleinste Stück am Tourismuskuchen des Landes. Spitzenreiter Harz verzeichnet rund fünf Mal so viele Gäste.

Hodum sieht ein steigendes Interesse insbesondere an Qualitätsangeboten in der Altmark und verweist auf den besonders hohen Anteil klassifizierter Betriebe. Laut Tourismusbarometer nimmt die Altmark hier die Führungsposition in Sachsen-Anhalt ein. "Dieser Wert ist ein Gradmesser für die Servicequalität", betont die Geschäftsführerin: "Nunmehr muss uns noch besser gelingen, die Besucher zu einem längeren Aufenthalt in der Region zu bewegen."

Eine Chance hierfür biete der Elberadwanderweg "Hier müssen wir verstärkt Ankerpunkte und Weichen schaffen, um den Elberadweg von einer Transitstrecke zur Zielgeraden in die Altmark zu machen", so Hodum. Dazu soll eine stärkere Verknüpfung mit den regionalen Angeboten beitragen.

Diese Vernetzung ist auch Thema des künftigen Leitbildes, das derzeit erarbeitet wird. In die gleiche Richtung gehen auch die Ratschläge des Sparkassenverbandes für eine wettbewerbsfähige Struktur.