Tangermünder Schützengilde von 1702 proklamiert ihre Majestät für die nächten zwölf Monate Jürgen Querfurth ist zum zweitem Mal König
Tangermünde hat einen neuen Schützenkönig. Jürgen Querfurth erkämpfte sich beim Königsschießen zu Himmelfahrt die Ehre. Während des Schützenfestes am Sonnabend wurde er zum König ernannt. Seine Ehefrau Gabriele wird ihm während der nächsten zwölf Monate als Gemahlin in dieser Funktion zur Seite stehen.
Tangermünde. Vor 16 Jahren trug der Tangermünder Jürgen Querfurth schon einmal für ein Jahr die Königswürde der Tangermünder Schützengilde von 1702. Jetzt ist es ihm erneut gelungen, die Ehre für sich zu erringen. Während des traditionellen Königsschießens vor gut einer Woche hatte er sich gegen die 20 Mitbewerber durchgesetzt. Das Ergebnis war allerdings bis zum Sonnabendabend geheim geblieben.
Nachdem die Gilde der Stadt zusammen mit anderen Vereinen und Gilden aus der Regionen durch zum Schützenplatz im Wäldchen gezogen war, gab Klaus Hoffmann von der Tangermünder Gilde den König bekannt.
Ulla Hoffmann stattete daraufhin den neuen Würdenträger mit allen dafür erforderlichen Schulterstücken, Abzeichen und der passenden Schärpe aus. "Es ist mir eine Ehre, dir die Königskette anlegen zu dürfen", sagte Eckart Schlaf, Präsident des Kreisschützenverbandes Sachsen-Anhalt. Bürgermeister Rudolf Opitz überreichte dem neuen König der Gilde die traditionelle Prämie. Bereits der preußische König hätte 1702 beschlossen, dem Schützenkönig Tangermündes 30 Taler zu überbringen, so der Bürgermeister. "Für drei Taler gab es damals einen Ochsen", erklärte er. Wie hoch die Königsprämie heute ist, blieb allerdings geheim.
Auch der Vogelkönig der Gilde, in diesem Jahr Klaus Köppen, erhält vom Stadtoberhaupt eine Prämie. Da der Vereinsvorsitzende am Sonnabend jedoch nicht anwesend war, werden ihm Vogelkönigskette und Geld später überreicht.
Zusammen mit Vertretern der Schützengilde Preußen Klietz, der Schützengilde Jerichow, des Bürgerschützenvereins Tangerhütte und der Schützenvereine Hubertus, Fortuna und Schönhausen sowie der Marinekameradschaft Tangermünde feierten Schützen der Elbestadt im Zelt am Wäldchen ihr Fest.
Begleitet hatten sie bis dahin die Stendaler Rolandmusikanten. Vom historischen Rathaus aus waren sie zusammen mit den Schützen gen Norden marschiert und hatten dabei musiziert.