Stendaler Johanniter-Klinik erhält erneut Qualitätssiegel "Ausgezeichnet. Für Kinder" Keine Kompromisse, wenn\'s um Kinder geht
Die Stendaler Klinik für Kinder- und Jugendmedizin darf sich seit zwei Jahren mit einem Gütesiegel schmücken - und nun auch für weitere zwei Jahre. Denn die Johanniter-Einrichtung hat auch die Neubewertung erfolgreich bestanden.
Stendal l Wenn es um Kinder geht, macht Chefarzt Dr. Hans-Peter Sperling keinerlei Kompromisse. "Kinder gehören in eine gute Klinik", sagt er. "Sie sind keine kleinen Erwachsenen, sie brauchen ein spezifisches Umfeld, eine ganz andere Behandlung, eine speziell auf sie zugeschnittene Einrichtung."
All das sieht er in "seiner" Klinik für Kinder- und Jugendmedizin in der Bahnhofstraße verwirklicht. Und bekam dies am Donnerstag vergangener Woche erneut bestätigt. An diesem Tag nahm er aus der Hand von Marlene Rupprecht, SPD-Bundestagsabgeordnete und Schirmherrin der Gütesiegel-Initiative "Ausgezeichnet. Für Kinder", in Berlin das Qualitätszertifikat für weitere zwei Jahre entgegen.
Das unter anderem von der Gesellschaft der Kinderkrankenhäuser, der Bundesarbeitsgemeinschaft Kind und Krankenhaus und der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendmedzin verliehene Siegel bescheinigt der Stendaler Klinik als bisher einzigem Krankenhaus in der Altmark eine bestmögliche stationäre Versorgung kranker Kinder. Zwei- bis dreimal soviel Personal wie in Kliniken für Erwachsene, durchweg ausgebildete Kinderkrankenschwestern, für die Windeln und Wickeln keine Fremdwörter sind, auf Kinder spezialisierte Fachärzte und vieles mehr zeichnen die Stendaler Klinik der Johanniter mit den Kernkompetenzen Kinderkardiologie, Neonatologie und Neuropädiatrie aus.
Hans-Peter Sperling orientiert sich bei seinen selbst gesteckten hohen Qualitätsanforderungen nicht zuletzt an der Europäischen Charta für die Rechte des Kindes im Krankenhaus. Da ist unter anderem zu lesen, dass Kinder nur dann in ein Krankenhaus aufgenommen werden sollten, wenn die notwendige medizinische Behandlung nicht ebenso gut zu Hause oder ambulant erfolgen kann. Konsequent verwirklicht er auch einen anderen Punkt der Charta: Kinder im Krankenhaus haben das Recht, ihre Eltern oder eine andere Bezugsperson jederzeit bei sich zu haben. "Wenn bei uns im Haus der Platz dafür nicht ausreicht", sagt der Chefarzt, "stellen wir zusätzliche Liegen auf." Etwaige Einsprüche von Mitarbeitern, denen das Bett von Mama oder Papa bei der Arbeit im Wege ist, lässt er nicht gelten.
Ausbildungsangebot an Allgemeinmediziner
Wichtig ist für Sperling auch, dass seine kleinen Patienten in alle sie betreffenden Entscheidungen einbezogen werden, damit sie auf das, was sie erwartet, vorbereitet sind. Da wird schon mal das Stethoskop am Teddy angelegt, um Ängste vor medizinischen Geräten zu zerstreuen. Sein Wunsch ist es, und das Angebot an die Kollegen steht: Allgemeinmediziner sollten einen Teil ihrer Ausbildung an der Kinderklinik absolvieren. Denn Hans-Peter Sperling weiß, dass 30 bis 40 Prozent der Kinder von eigentlich Erwachsenen-Ärzten und in Erwachsenen-Abteilungen der Krankenhäuser behandelt werden.
An der Stendaler Klinik mit ihren mindestens 20 Betten kümmern sich 13 Ärzte und 24 Kinderkrankenschwestern um die kranken Kinder und Jugendlichen im Alter von 0 bis 18 Jahren. Das Qualitätssiegel erhielten zunächst 20 Einrichtungen; 143 der 360 Kinderkliniken und -abteilungen in Deutschland haben die Prüfung erfolgreich absolviert.