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Tierseuche Kreis Stendal beginnt Kampf gegen Afrikanische Schweinepest

Jäger müssen von jedem erlegten Wildschwein eine Probe entnehmen. Der Kreis hat zudem eine Hotline eingerichtet, unter der tote Tiere gemeldet werden können.

Von Mike Kahnert Aktualisiert: 26.11.2021, 15:56
Im Landkreis Ludwigslust-Parchim wurde ein verendetes Wildschwein positiv auf die Afrikanische Schweinepest getestet. Der Kreis Stendal stellt sich auf die Tierseuche ein.
Im Landkreis Ludwigslust-Parchim wurde ein verendetes Wildschwein positiv auf die Afrikanische Schweinepest getestet. Der Kreis Stendal stellt sich auf die Tierseuche ein. Symbolfoto: dpa

Stendal - Die Afrikanische Schweinepest (ASP) war dem Landkreis Stendal wohl noch nie so nah. 45 Kilometer nördlich der Kreisgrenze wurde ein totes Wildschwein positiv auf den Virus getestet. Ein Krisenstab hat sich am Freitag getroffen und erste Schritte beschlossen, um einem Ausbruch im Landkreis Stendal vorzubeugen.

Der Kreis sei auf die ASP vorbereitet, heißt es in einer Mitteilung von Pressesprecherin Angela Vogel. Bereits vor einem Jahr wurde ein ASP-Stab ins Leben gerufen. Seitdem wurde bei einer großangelegten Übung der Umgang mit gefundenen Schweine-Kadavern trainiert. Zäune zum sichern eines Fundgebiets sind auf Lager und können im Notfall schnell aufgestellt werden.

Schweinepest: Jäger sollen Proben entnehmen

Derweil stehe die Kreisverwaltung in engem Kontakt mit den Zuständigen der Tierseuchenbekämpfung des Landes Sachsen-Anhalt. Vergangene Woche hat das Land einen Erlass veröffentlicht, der die Überwachung der ASP ausweitet. „Damit werden alle Jäger verpflichtet, von jedem erlegten Wildschwein eine Probe zu entnehmen statt bisher nur von tot aufgefundenen Tieren“, heißt es in der Mitteilung des Kreises. Die notwendigen Proberöhrchen werden an die Jäger verteilt. Zudem gibt es für jedes erlegte Wildschwein eine Prämie in Höhe von 65 Euro.

Neben der Ausbreitung der ASP unter Wildschweinen sind potenzielle wirtschaftliche Schäden in der Tierhaltung ein Problem. Das Veterinäramt werde daher alle bekannten Schweinehalter im Landkreis über die aktuelle Situation und mögliche Folgen informieren. Insbesondere gehe es dabei um Hygieneregeln und die Notwendigkeit einer Zugangssicherung zu den Schweinebeständen.

Hotline zum Melden toter Wildschweine im Kreis Stendal

Wer ein totes Wildschwein findet, kann sich über eine extra für diesen Fall eingerichtete Hotline an die Kreisverwaltung wenden. Die Nummer lautet 03931/608660. Auch allgemeine Beratungen zur ASP gibt es werktags unter dieser Nummer. Auf Webseite des Kreises können Fälle von toten Wildschweinen online gemeldet werden.

Die Kreisverwaltung werde auf seiner Webseite unter der Rubrik „Ordnung & Umwelt“ aktuelle Informationen zur ASP veröffentlichen.