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Auftakt der Domstift-Versteigerungsaktion: 215 Euro sind zusammengekommen Kutschfahrt und Hocker heiß begehrt

Von Nora Knappe 10.04.2012, 05:29

Stendal l Die Kutsche ist fast voll - 12 von 14 Plätzen für eine dreistündige Ausfahrt in pastoraler Begleitung sind besetzt. Die "Fahrkarten" dafür haben sich sechs Altmärker gestern beim Auftakt der Versteigerungsaktion zugunsten des Domstifts erworben. Zwischen 7 und 15 Euro war ihnen diese Reise, die Pfarrer Alfredo Rockstroh aus Möringen am 5. Mai begleiten wird, pro Person wert. "Die letzten zwei Plätze werden dann mit Überraschungsgästen besetzt", stellte Detlef Frobel vom Gemeindekirchenrat in Aussicht, der als Auktionator eine gute Figur abgab.

Aber nicht nur eine Kutschfahrt durch die altmärkische Landschaft war auf dieser Verkaufsveranstaltung der besonderen Art zu ergattern. Um die Stimmung bei den etwa vierzig Gästen anzufachen, hatte Detlef Frobel noch zwei gebackene Osterlämmer und zwei ausgediente Klapphocker aus dem Dom St. Nikolaus im Angebot. Von Letzteren ging das zweite Exemplar für sage und schreibe 41 Euro weg. Andreas Zörnig hatte sich von einer hartnäckigen Mitbieterin nicht ausbooten lassen und nahm das geschichtsträchtige Stück schließlich mit nach Hause. "Mit echtem Domstaub drauf, das belegt das Zertifikat, das es dazu gibt", sagte Frobel mit einem Augenzwinkern. Er schätzt, dass die beiden Holzhocker mit Segeltuchbespannung aus den 1950er Jahren stammen müssen, als der Dom wiedereingeweiht wurde.

Aber auch bei den Osterlämmern ließen sich die Bieter nicht lumpen: Für 8 und 19 Euro wurden sie ersteigert. Diese Summe, aufgerundet auf 30 Euro, verbleibt in der Paulus-Gemeinde, die neue Altarbehänge davon bezahlen will. Die verbleibenden 175 Euro sind der Grundstock des Gesamterlöses aus den noch folgenden Versteigerungen. Damit will die Evangelische Stadtgemeinde die Baukasse für den Domstift-Westflügel auffüllen.