Menschen mit Behinderung Lebenshilfe baut neue Behindertenwerkstatt in Stendal mit 60 Plätzen
Die Lebenshilfe investiert einen Millionenbetrag in ein Neubauprojekt in Stendal. Im Stadtteil Röxe wird eine Behindertenwerkstatt entstehen.
Stendal - Die Lebenshilfe für behinderte Menschen möchte im Stendaler Süden 6,2 Millionen Euro in den Bau einer neuen Behindertenwerkstatt für 60 Personen investieren. Der Baustart sei für den August dieses Jahres geplant, informiert das Sekretariat der Geschäftsführung auf Anfrage der Volksstimme. Man plane mit einer Bauzeit von zirka 18 Monaten.
Das Grundstück im Stadtteil Röxe an der Ecke Lüderitzer Straße/Gardelegener Straße hat der Verein bereits erworben, ein Schild kündet an der Stelle vom Neubau. Den Ausschlag für das Projekt gaben mehrere Faktoren.
Lebenshilfe-Standort in Tangerhütte ist zu klein
Unter anderem reichen die Kapazitäten am Hauptstandort Tangerhütte nicht mehr aus. Wesentlich dazu beigetragen hatte laut Lebenshilfe die Insolvenz des Autozulieferers Prevent im März 2018.
In der Folge mussten 30 Mitarbeiter mit Behinderung, die dort beschäftigt waren, wieder zurück nach Tangerhütte. Zusätzlich ist die Gruppe der Menschen mit seelischer Beeinträchtigung gewachsen. Statt der vorgesehenen zwölf Personen werden mittlerweile 25 betreut. Der Neubau diene deshalb der räumlichen Entzerrung.
Von diesen Faktoren abgesehen, sei der Zustand der Wäscherei in Tangerhütte nicht mehr zeitgemäß. Die Reparaturanfälligkeit der alten Maschinen steige kontinuierlich, gleichzeitig würden sich Investitionen in den alten Standort nicht lohnen, da die Räumlichkeiten schlicht zu klein seien, so die Lebenshilfe. In der Vergangenheit hätte man deshalb schon Kunden absagen müssen, weil man nicht mehr in der Lage war, Aufträge anzunehmen. Deshalb könne nur ein Neubau Abhilfe schaffen.
Verkehrsanbindung spricht für Stendal
Neben der Wäscherei werden außerdem eine Näherei und Arbeitsbereiche für Menschen mit seelischer Beeinträchtigung im Bereich Bürokommunikation und Online-Versand entstehen.
Dass Stendal als Standort ausgewählt wurde, ist nicht zuletzt dem Umstand geschuldet, dass viele Lebenshilfe-Mitarbeiter ohnehin hier wohnen. Auch die gute Verkehrsanbindung habe für die Hansestadt gesprochen, teilt das Sekretariat mit.