Uppstall-Kino Lebensretter zum Geburtstag
Das Uppstall-Kino in Stendal feiert. Es besteht seit 20 Jahren.
Stendal l Ein Defibrillator hängt seit dieser Woche im Foyer des Uppstall-Kinos. Ein Gerät, dass durch gezielte Stromstöße Herzrhythmusstörungen wie Kammerflimmern beenden und damit Leben retten kann. „Ich denke, dass ist bei rund 100 000 Besuchern jährlich – das sind mehr als das Theater und die Fußballer von Lok Altmark zusammen haben – eine sinnvolle Anschaffung“, sagt Günther Tyllack. Der Kino-leiter fügt an: „Zum runden Geburtstag wollten wir ein Geschenk für die Allgemeinheit machen.“
Rund 1700 Euro hat das Kino in den Defibrillator investiert. Eine gute Entscheidung findet Holger Frank von der Johanniter-Unfallhilfe. Der Notfallsanitäter begründet, der Einsatz eines Defibrillators erhöhe im Notfall die Überlebenswahrscheinlichkeit deutlich. Gemeinsam mit Azubi Maximilian Siede demonstrierte er am Freitag im Kino die Anwendung des potenziellen Lebensretters. Sie sei problemlos, gebe er doch Sprachanweisungen. „Deutschland ist im Gegensatz zu den nordischen Ländern noch ein Entwicklungsland, was die Ausstattung mit Defibrillatoren betrifft. Dort hängen sie in zahlreichen Geschäften und anderen öffentlich zugänglichen Einrichtungen“, so Frank.
Neben dem Defibrillator wartet das Kino am Wochenende mit einigen Überraschungen zum 20. Geburtstag auf, wie kleine Verlosungsaktionen in allen Vorstellungen. Darüberhinaus winken Kinogutscheine, darunter eine Jahresfreikarte für 2-D-Vorstellungen.
Die können Besucher dann vielleicht in neuen Kinosesseln erleben. Der Kinoleiter berichtet nämlich: „Für kommendes Jahr planen wir, die Bestuhlung zu renovieren. In diesem Zusammenhang sollen dann weitere Ablagetische installiert werden.“ Für Günther Tyllack, der seit rund zweieinhalb Jahren das Stendaler Kino leitet, die zweite größere Modernisierung. In diesem Frühjahr war das Foyer neu gestaltet, dabei um eine auf vier Kassen erweitert und – so Tyllack – „ein Stück freundlicher“ gewor- den.
Derzeit bietet das Uppstall-Kino mit seinen vier Sälen insgesamt 556 Plätze. Das Filmtheater war vor zwei Jahrzehnten gemeinsam mit dem inzwischen leer stehenden Uppstall-Kaufhaus errichtet worden. 30 Millionen Mark waren damals in den Gesamtkomplex investiert worden.