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Lesespaß Fitzek und Neuhaus sind angesagt

Lesen ist weiter in. 38 500 Besucher liehen sich im Vorjahr in der Stendaler Stadtbibliothek 118 204 Medien aus, vor allem Bücher.

Von Volker Langner 25.01.2019, 00:01

Stendal l Krimis sind der Renner; Schriftsteller wie Sebastian Fitzek und Nele Neuhaus stehen bei den Nutzern der Stendaler Bibliothek hoch im Kurs, berichtet Brigitte Schnellhardt. Bei den Sachbüchern, verrät die Bibliotheksleiterin, ist „alles gefragt, was sich mit Stendal befasst“.

Das Spektrum der Bücher, das Spektrum der Medien ist natürlich breiter gefächert. Schließlich wollen die fünf Mitarbeiter der Einrichtung am Mönchskirchhof 1 – übrigens seit 80 Jahren Bibliotheksstandort – viele Wünsche erfüllen. 60 500 Medien halten sie bereit. Neben 44 000 Büchern zählen dazu 5000 CDs, 4000 Hörbücher, 3600 DVDs, 650 CD-ROMs, 500 Blu-Ray-Discs, 400 Konsolenspiele, 50 Zeitschriften-Abos mit 2000 Heften und 350 Kassetten. „Ja, bei Kindern gehen Kassetten mit Benjamin Blümchen und Bibi Blocksberg noch immer“, erklärt Brigitte Schnellhardt auf Volksstimme-Nachfrage.

Auf das Angebot der Bibliothek griffen im vergangenen Jahr 38 500 Besucher zu. Sie nahmen 118 204 Entleihungen vor. Das ist ein Rückgang von rund 4000 gegenüber 2017. Der geht auf das Konto der sogenannten audiovisuellen Medien wie CDs. „Ich denke, das hängt mit den Streaming-Diensten zusammen, bei denen beispielsweise Musik immer günstiger und umfangreicher heruntergeladen werden kann“, vermutet die Bibliotheksleiterin. Bei Büchern, sagt sie, sei die Zahl der Entleihungen stabil.

Leicht gestiegen ist die Zahl der aktiven Nutzer, also der Bibliotheksmitglieder. Sie erhöhte sich von 3604 im Jahr 2017 auf 3628 im Vorjahr. 2026 davon sind Kinder und Jugendliche im Alter bis 16 Jahre. Ein Grund dafür ist sicher, dass diese Altersgruppe keine Anmeldegebühr zahlen muss.

Einen steten Anstieg verzeichnet Brigitte Schnellhardt bei den Online-Ausleihen, bei denen sich Nutzer von zu Hause aus beispielsweise Lektüre auf ihren E-Reader ziehen können und die in Stendal seit Ende 2016 angeboten wird. Nach 3366 Online-Ausleihen 2017 wurde das Angebot 2018 insgesamt 4025-mal genutzt. Der Bestand umfasst 65 781 elek­tronische Medien, die an sieben Tagen in der Woche rund um die Uhr verfügbar sind.

Apropos moderne Medien: Seit Anfang Januar ist freies W-Lan in der Bibliothek vorhanden. Und über das System „Web-Opac“ besteht die Möglichkeit, sich vom Computer zu Hause einen Überblick über den Bestand der Bibliothek zu verschaffen, Ausleihtermine zu verlängern, sich für Bücher und andere Medien vorzumerken.

Regelmäßig erhält der Bibliotheksbestand eine Auffrischung. Etwa 4000 Medien werden jährlich ausgesondert und durch die gleiche Anzahl ersetzt. „Das ist nur mit Fördermitteln des Landes möglich“, sagt Brigitte Schnellhardt. Rund 9500 Euro fließen dafür jährlich. Bei den Neuanschaffungen orientiert sich die Bi­bliothek an der Nachfrage – und auch an einer „Hitliste“: Die Neueinsteiger der „Spiegel“-Top-Ten-Bestsellerliste kommen aktuell ins Bibliotheksbücherregal.

Auch das soll zur Attraktivität der Einrichung am Mönchskirchhof beitragen. „Wir möchten, dass die Besucher hier länger verweilen“, sagt Brigitte Schnellhardt. Die Bibliothek solle für sie zum „dritten Ort“ werden, nach ihrem Zuhause und der Arbeitsstelle beziehungsweise der Schule. Die Internetplätze, die „Wohlfühl-Atmosphäre“, der kleine Garten im Sommer seien da gute Ansätze, glaubt die Bibliotheksleiterin. Und sie erzählt: „Der Sonnabend ist mitunter schon ein kleiner Familientag. Da lesen die Eltern vor, gucken sich mit ihren Kindern Bücher an. Da wird die Bibliothek wie ein Ausflugsziel genutzt.“

Sie ist zudem Veranstaltungsort. 201 richtete die Stendaler Bibliothek im Vorjahr mit rund 5000 Teilnehmer aus, wobei einige auch außerhalb des Hauses stattfanden. Sie reichten von Lesungen über Reiseberichte bis zu Frauentagsveranstaltungen. Auch in diesem Jahr ist wieder einiges an Veranstaltungen geplant. Das Kabarettprogramm am 8. März zum Frauentag ist schon ausverkauft.