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Mobiler Blitzer Stadt blitzt künftig mit Laser

Die Stadt Stendal rüstet bei der Verkehrssicherheit auf: Mit flexibler Lasertechnik sollen künftig verstärkt Raser geblitzt werden.

19.10.2016, 00:00

Stendal l Ein dunkelblauer Golf mit dem Kennzeichen „SDL–AC  117“ ist für Ortskundige ein besonderes Warnzeichen. Es gibt im sozialen Netzwerk Facebook sogar eine eigene Gruppe mit dem Namen „SDL–AC  117 – wo seid ihr Blitzer gerade“, die mehr als 8000 Mitglieder zählt. Doch ab 2017 wird der Golf das Messgerät weiterhin transportieren, geblitzt werden soll dann aber auch außerhalb des Fahrzeuges.

„Anfang nächsten Jahres erfolgt der Austausch der Anlage und damit eine Umrüstung von Radar- auf Lasertechnik“, bestätigte Rathaussprecher Klaus Ortmann der Volksstimme.

„Vorteile der Lasertechnik sind ein flexiblerer Einsatz, etwa auch in Kurven, und eine bessere Bildqualität zur Fahreridentifizierung“, begründet Ortmann die 90 000-Euro-Investition, für die der Wirtschafts- und Vergabeausschuss des Stadtrates kürzlich buchstäblich grünes Licht gab.

Somit können künftig auch Messstellen eingerichtet werden, an denen ein Fahrzeug nicht vorschriftsmäßig stehen kann. Ein Punkt, der für die Kommunalpolitiker ausschlaggebend war. Somit kann das Gerät auch vor Kitas und Schulen eingesetzt werden, wo SDL–AC  117 oft nicht geparkt werden darf.

Dass der Messwagen derzeit auch abends in kaum frequentierten Seitenstraßen mehr für Ärger der Temposünder denn zur Verkehrssicherheit beigetägt, könnte dann der Vergangenheit angehören. Ortmann dementiert zugleich Vermutungen, dass der neue Laser in Mülltonnen getarnt zum Einsatz kommen werde, und verspricht: „Zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme werden wir die neue Technik der Öffentlichkeit vorstellen.“

Die Anschaffungskosten dürfte das neue Gerät ohnehin im ersten Jahr „im Kasten“ haben. 2015 erzielte die Stadt Stendal mit ihrem mobilen Messgerät Einnahmen in Höhe von 98 530 Euro.

Noch größer war der Ertrag bei der einzigen stationären Messanlage im Stadtgebiet. Ortmann: „Die Aufstellung der beiden Anlagen im Ortsteil Buchholz hatte von Anfang an eine gute verkehrserzieherische Wirkung.“ Zudem verweist er auf eine spürbare Verbesserung der Verkehrssicherheit ebenso wie auf eine geringere Lärmbelästigung der Anwohner. Nicht nur das: 165 314,50 Euro flossen dadurch voriges Jahr in den Stadtsäckel.

Eine Installation weiterer stationärer Messanlagen ist seitens der Hansestadt Stendal derzeit indes nicht geplant. In Buchholz sollen sie allerdings laut Ortmann „perspektivisch abgebaut und dann an anderer Stelle wieder aufgebaut werden“ – allerdings erst, wenn Stendal an die Autobahn 14 angeschlossen ist. Das dürfte sich in jedem Fall bis ins nächste Jahrzehnt hinziehen.