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Handwerker wollen Grundschule Nord trotz Verzögerung bis zum Schuljahresbeginn fertigstellen Neue Schule: Lernen unterm Regenbogen

Von Reinhard Opitz 25.07.2012, 03:17

Noch ist der Neubauteil der Grundschule Nord die Domäne der Maler und Fußbodenleger. Doch ihnen bleiben nur noch die gerade begonnenen Ferien. Am 6. September drängen Schüler und Lehrer in ihre neuen Räume.

Stendal l Überall grüne Büsche und Bäume, überwölbt von einem prächtigen siebenstreifigen Regenbogen, der sich an mehreren Seiten des Gebäudes über die Fassade zieht - so trumpft die neue Grundschule Nord im Stadtbild des nördlichen Stendal auf. Das Urteil der Kinder, die gestern den Ferienhort besuchten, ist gespalten. Jennifer Just und Roxane Schwanke finden ihre neue Schule "einfach schön, vorher war sie so kahl". Auch Josephine Bader meint, dass alles "viel besser als früher" aussieht. Karl-Peter Herrmann dagegen - alle vier sind gerade in die 4. Klasse versetzt worden - ist das alles "zu bunt, sieht ja aus wie ein Kindergarten".

Schulleiterin Petra Brachmann, die in den ersten Ferientagen in ihrem Büro noch die Stellung hält, hat zu lange und zu kraftzehrend um die Erneuerung ihrer Schule gekämpft, als dass sie jetzt Grundsätzliches am Resultat auszusetzen hätte. "Es ist alles okay. Auch den Anstrich finde ich sehr schön und grundschulfreundlich", sagt sie. An der Gestaltung, nicht nur der Fassaden und der Ausmalung der Räume, habe die Schule mitwirken können. So ist der Neubau auf das Unterrichtskonzept der Grundschule Nord ausgerichtet. Beispielsweise gibt es Verbindungstüren zwischen den Räumen der 1. und 2. Klassen, die dem jahrgangsübergreifenden Unterricht entgegen kommen. Auch über den Computerraum und die interaktive Tafel in einem der Unterrichtsräume freut sich die Schulleiterin und darüber, dass die übrigen Klassenräume künftig mit solchen Tafeln nachgerüstet werden können.

Was die Fertigstellung des neuen Trakts - möglichst pünktlich zum Schuljahresbeginn - betrifft, da hält sich Petra Brachmann ganz an die Aussagen des Bauherrn. Und das ist die Stadt Stendal. Von Sprecherin Sybille Stegemann hieß es gestern: "Die Fertigstellung ist demnächst geplant. Der Termin steht noch nicht endgültig fest."

Malermeister Uwe Irling von der Firma Korsan hält am Termin Schuljahresbeginn fest. "Die Zeit ist knapp, aber es ist zu schaffen", äußert er sich zuversichtlich. Noch haben er und seine Kollegen zusammen mit den Fußbodenlegern das Sagen im Schulneubau. Da der Estrich, vor allem wegen der feuchten Witterung, lange nicht trocknen wollte, sind die beiden Gewerke zeitlich ins Hintertreffen geraten. Doch jetzt geht es sichtlich voran. Die drei Etagen mit ihren zwölf Klassen-, vier Lerngruppen- und sechs Fachräumen sind farblich von unten nach oben in Grün, Blau beziehungsweise Rot gehalten. Teilweise fehlt noch der abschließen- de Buntsteinputz an den Wänden.

Etwas über zwei Jahre nahmen die Sanierung von Aula, Turnhalle und Verbindungsbau zwischen diesen - die Relikte der alten Schule - sowie der nördlich anschließende Neubau der neuen Schule in Anspruch. Wenn alles fertig ist, wird der Altbau südlich des Verbinders bei laufendem Schulbetrieb abgerissen. Nach Angaben der Stadtverwaltung kostet das Gesamtprojekt rund vier Millionen Euro.

Mit diesem Schatz will die Schule besonders sorgsam umgehen. Schulleiterin Petra Brachmann erzählt: "Alle Schüler und Lehrer werden sich Wechselschuhe mitbringen - aus hygienischen Gründen, aber auch, um die schönen neuen Räume zu schonen."