Pfingsten Pfingsten bei von Bismarcks zu Gast: Landschaftspark und Lesung locken bei Tangerhütte
Im idyllischen Briest bei Tangerhütte, einem der ältesten Stammsitze des Adelsgeschlechts derer von Bismarck, wird am Pfingstwochenende zu einer Lesung und zu Führungen durch den englischen Landschaftspark eingeladen.

Briest - Eine Lesung im alten Brauhaus gibt es am Pfingstsonntag in Briest bei Tangerhütte. Und am „Schlössertag“, dem Pfingstmontag, locken thematischen Parkführungen durch den englischen Landschaftspark. Briet ist einer der ältesten Familienstammsitze derer von Bismarck.
Seit Maren von Bismarck und ihr Mann Friedrich 1997 das alte Familiengut (mehr als 600 Jahre Stammsitz derer von Bismarck), zurückgekauft hatten, war viel zu tun. Inzwischen sind mehrere Räume im Erdgeschoss als Ausstellungsräume hergerichtet, seit 2003 unterstützt der Förderverein Briest/Tangerhütte die Wiederbelebung des alten Rittergutes. Von der Ahnengalerie bis zu ganz alltäglichen Gebrauchsgegenständen und historischen Dokumenten gibt es vieles zu entdecken, nicht nur über den Briester Zweig der Familie. Das Herrenhaus ist aktuell wegen Restaurierungsarbeiten nicht zu besichtigen. Aber auch im benachbarten Brauhaus ist es in den vergangenen Jahren ein gutes Stück vorangegangen.
Aus dem alten Familiengut Burgstall, das unter Friedrich I. von Bismarck gegen das Schönhauser Gut (Otto von Bismarck) und die Erweiterung des bereits in der Familie befindlichen Vorwerks Briest getauscht worden war, gingen Linien hervor, die sich weiter verzweigten. In Briest mit seinen vielen Ministerialen und auch in Schönhausen ist Geschichte geschrieben worden. Vom Familienverband und einem altmärkischen Sprichwort, das besagt "man verträgt sich wie die Bismarcks", erzählt die Hausherrin gern, aber auch von den Kunstfertigkeiten in der Familie.
Das Herrenhaus in Briest, auf Grundlage einer alten Sumpfburg aus dem 13. Jahrhundert erbaut, ist im niederländischen Stil 1624 errichtet und 1839 nach einem Brand wieder aufgebaut worden. Es ist in Zusammenhang mit dem Lehen Burgstall zu betrachten, das im Rahmen der Permutation 1562 gegen Krevese und Schönhausen eingetauscht worden war. Briest, bis dahin zu Burgstall gehörend, blieb in der Familie. Nach der Wende verfiel das Areal.
Die Wiederherstellung hat viel Zeit und Geld gekostet und dauert weiter an, dafür kann sich das Objekt heute wieder sehen lassen. Das Areal rund um den Teich, auf den der Besucher vom Brauhaus, aber auch vom Gartenzimmer des Gutshauses einen herrlichen Blick hat, wurde nach alten Vorlagen wiederhergestellt. Der Briester Park, 1849 geschaffen von Gartenbaudirektor Christian Schaumburg, ist Bestandteil des Landesprojektes "Gartenträume in Sachsen-Anhalt".
Am Pfingstsonntag, 5. Juni, können sich Besucher selbst ein Bild von der historischen Anlage machen. Ab 15 Uhr wird im Brauhaus am See zu einer Lesung von Maria von Katte aus der bisher unveröffentlichten Biografie des Martin von Katte (1896 -1988) eingeladen. Er war verwandt mit Marie von Katte, die selbst auch in Briest gelebt hatte, berichtet Veranstalterin Maren von Bismarck. Das Café am See wird an diesem Tag von 10 bis 17 Uhr geöffnet sein.
Am Pfingstmontag, 6. Juni wird dann im Rahmen des überregionalen „Schlössertages“ zu Parkführungen mit thematischen Schwerpunkten nach Briest eingeladen. Es geht von 11 bis 12 Uhr um „Die Englische Gartenkunst in Briest, ein Beispiel der Gartenträume Sachsen–Anhalts“ aber auch von 14 bis 15 Uhr um „Nachhaltigkeit der Forstwirtschaft im Briester Wald“. Das Café am See wird auch am Pfingstmontag von 10 bis 17 Uhr geöffnet sein.
Für alle Veranstaltungen am Pfingstwochenende wird um eine Spende in Höhe von 10 Euro gebeten. Anmeldungen sind erwünscht unter der Telefonnummer 0179/6768881.