Hardrock-Band "9mm" gibt Unplugged-Konzert in der Hansestadt Rambazamba von der harten Sorte
Konzert im Tattoostudio: Diesen außergewöhnlichen Ort bespielte am Mittwochabend die Hardrockband "9mm". Sie setzten dabei auf den Klang ihrer Gitarren, Trommeln und Stimmen – denn das Konzert kam ohne elektrische Instrumente aus.
Stendal. "9mm" sind auf den ersten Blick eine Rockband mit vielen Klischees. Sie trinken gerne mal ein Bier, mögen Frauen und harte Gitarrenklänge. Sie tragen schwarze T-Shirts und Lederwesten und haben immer einen coolen Spruch auf den Lippen. "9mm" spielte Mittwochabend in Stendal – sie gaben ein Unplugged-Konzert. Unplugged ist die Version von Musik, die nur auf akustischen Instrumenten gespielt wird. Das heißt, Strom wird dafür nicht benötigt. Aber wer dachte, es würde sich bei dem Akustik-Konzert von "9mm" um ein gemütliches und besinnliches Konzert handeln, der irrt. "Rock Rottens-9mm-Assi-Rock‘n‘Roll" sind eine Hard-Rock-Band. Hard Rock ist eine härter gespielte Rockmusik.
Die vier Mitglieder der Band nennen sich Rock Rottens, Ritchie, Maubi und Angel, sie zeigen gerne, dass sie ganz harte Jungs sind, und haben schon eine große Schar von Fans um sich sammeln können. Am Mittwochabend traten die Hessen in einem Tattoostudio in der Hansestadt auf. Dort spielten sie fünf Songs ihrer neuen CD, die sich "Champagner, Koks und Nutten" nennt. "Klar, wir polarisieren. Aber die Musik macht uns einfach riesig Spaß", sagt Sänger Rock Rottens.
Und die Taktik des Polarisierens geht auf: In den Trend-Charts, wo die meist verkauften CDs Deutschlands gelistet werden, haben sie mit ihrer neuen CD gerade Platz 56 eingenommen: "Wir haben den Schmusesänger Seal überholt. Das ist doch was!", freut sich Sänger Rock.
Seit drei Jahren gibt es die Band. Sie haben Erfolg, nicht zuletzt, weil sie abseits vom Mainstream professionell produziert werden. Gerade durch die Plattenfirma Sony und Produzenten, die auch schon mit Peter Fox zusammenarbeiteten, werden sie immer erfolgreicher.
Ab Oktober gehen sie auf Europatour. In die Schweiz, nach Österreich, durch Frankreich und viele deutsche Städte werden sie touren. Sie sind viel unterwegs. Aber ein Privatleben haben sie trotzdem. Sänger Rock Rottens wartet gerade auf sein siebtes Kind. Leadgittarist Ritchie hat vier Kinder. "Familie ist uns wichtig. Und auch sie lieben unsere Musik", sagt Ritchie.
In Stendal waren sie zuvor noch nie. "Leider konnten wir von der Stadt nicht so viel sehen. Aber die Fans hier sind wirklich toll", sagt Rock Rottens. Insgesamt 56 Fangemeinden, die sich Assi-Kommandos nennen, hat die Gruppe. "Und nach einem Konzert machen wir noch Party mit ihnen."