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Schnelles Internet Bau der Datenautobahn beginnt

Die Fördermittelzusagen von Land und Bund für den Breitband-Ausbau in der Altmark stehen. Ab dem vierten Quartal wird gebaut.

Von Egmar Gebert 02.02.2019, 00:01

Stendal l Der Zweckverband Breitband Altmark (ZBA) hat am Donnerstagabend seinen Haushaltsplan für dieses Jahr beschlossen. Grünes Licht für die Ausschreibung der Tiefbauarbeiten, die dem eigentlichen Netzbaus vorausgehen müssen, ist damit gegeben. Das heißt auch, der ZBA bleibt bei seinen Planungen, schnelles Internet in die Altmark zu bringen, auch im Zeitplan.
Das bestätigte ZBA-Geschäftsführer Andreas Kluge gestern im Gespräch mit der Volksstimme: „Wir werden in den drei Projektgebieten (siehe Info-Kasten) im vierten Quartal 2019 mit den Tiefbauarbeiten starten“. Dieses „wir“ meint Firmen, die nach der Ausschreibung den Zuschlag für den Tiefbau bekommen und im Auftrag des Zweckverbandes arbeiten werden.
Bei den derzeit bereits laufenden Arbeiten, die Mitte Januar im Nordwesten der Altmark starteten (Volksstimme berichtete), handele es sich um eine sogenannte Mitverlegemaßnahme, erklärt Kluge. Die Firma GasLine baut eine Trasse, die aus dem Niedersächsischen bis nach Osterburg führen wird, und die der ZBA auf seinem Gebiet mitnutzt, um die Leerrohre für die Breitbandleitungen auf dieser Haupt-trasse in die Erde zu bringen. „Wir sparen dadurch rund vier Millionen Euro“, so der ZBA-Geschäftsführer.
Bei geplanten rund 140 Millionen Euro, die der ZBA ausgeben will, um bis 2022 schnelles Internet per Glasfaserkabel in die Altmark zu bringen, scheint sich diese Größenordnung zu relativieren. Apropos 2022: Bis in jenes Jahr hinein gilt übrigens inzwischen auch die ursprünglich bis Ende 2018 geltende und inzwischen auf den entsprechenden Antrag des Zweckverbandes Breitband Altmark hin verlängerte Fördermittelzusage des Bundes über 40 Millionen Euro.
Gleiches ist für die rund 24 Millionen Euro avisiert, die das Land Sachsen-Anhalt dem ZBA-Vorhaben zuschießen wird. Dennoch bleibt die Einsparung von vier Millionen Euro durch oben angeführtes Mitverlegungsprojekt beträchtlich. Muss sie im Endeffekt doch dann auch nicht durch Einnahmen des ZBA refinanziert werden.
Das auch das funktioniert, beweist sich seit einigen Monaten übrigens im Arneburger Raum. Auf 18.000 Euro beliefen sich die monatlichen Einnahmen des ZBA in diesen bereits erschlossenen Gebiet, so dessen Geschäftsführer. 1115 Haushalte sind dort mit dem schnellen Internet versorgt, heißt: empfangen ihre Fernsehsender und die Telefonie über Glasfaserkabel und surfen zeitgleich mit einem Datenvolumen von 500 MBit pro Sekunde im Internet.
Ein Angebot, das der ZBA und seine Partner in den altmärkischen Kommunen in den vergangenen Wochen verstärkt versuchen, dem Internet-freundlich gesonnenen Altmärker zu nahe zu bringen. 119 Informationsveranstaltungen habe es gegeben. Das Feedback und das Interesse der Leute sei exzellent, was sich auch in der steigenden Zahl von Vorverträgen niedergeschlagen habe.
Solche Vorverträge abzuschließen, sichert dem künftigen Glasfaser-Internetnutzer die Förderung seines Glasfaseranschlusses. Das heißt, die Glasfaserkabel werden unter bestimmten Voraussetzungen kostenlos für den Nutzer bis ins Haus verlegt. Welche Voraussetzungen das sind, kann jedermann auf der Homepage des Zweckverbandes breitband-altmark.de unter dem Button „Wie funktioniert‘s“ (Verlegeinfo) nachlesen.
„Weil die meisten Vorverträge erst in den letzten Januartagen eingegangen sind, ist es nur verständlich, dass wir auch weiteren Interessenten noch die Chance geben möchten, geförderte Anschlüsse zu bekommen“, begründet Andreas Kluge, warum die Verbandsversammlung auf Vorschlag von Bürgermeistern und den beiden altmärkischen Land- räten am Donnerstag beschloss, die Frist für den Abschluss von Vorverträgen bis zum 28. Februar zu verlängern. „Wir lassen die Tür also noch vier weitere Wochen offen.“
Unabhängig davon, dass der Zweckverband plant, die Fristverlängerung den potenziellen Breitband-Nutzern auch noch einmal per Post mitzuteilen, gebe es Vorvertragsformulare in den Gemeindeverwaltungen. Solche könnten auch nach Online- beziehungsweise Telefonkontakt mit dem Zweckverband (03901 /856?28?90) zur Verfügung gestellt werden.
Sollte diese Frist nicht noch ein weiteres Mal verlängert werden, wird , wer sich ab März 2019 für das ZBA-Glasfasernetz entscheidet, zumindest das Ziehen des Kabelkanals von der Hauptleitung bis zu seinem Hausanschluss selbst zahlen müssen. Es sei denn, er leistet einen Teil der Vorarbeiten auf seinem Grundstück selbst. Auch das ist möglich. Was zu beachten ist, verrät die Breitband-Altmark-Homepage.