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Städtepartnerschaft 30 Jahre lang von einander gelernt

Stendaler planen Besuche in Lemgo, Pulawy und Grenoble. Ein seit Jahren gut besuchter Kochkurs soll fortgesetzt werden.

Von Donald Lyko 14.01.2020, 14:00

Stendal l Die Partnerschaftsgesellschaft der Hansestadt Stendal feiert in diesem Jahr ihren 30. Geburtstag – und hat im Jubiläumsjahr wieder vieles vor. Um die städtepartnerschaftlichen Aktivitäten mit der Alten Hansestadt Lemgo ging es am vergangenen Wochenende bei einer gemeinsamen Vorstandssitzung. Die hat zu Beginn eines jeden Jahres Tradition, als Gastgeber waren die Stendaler an der Reihe.

Die Treffen sind immer eine gute Gelegenheit, Neues in der Stadt zu präsentieren. Und so fand die Beratung am Sonnabendnachmittag im Stendaler Sportmuseum statt. Horst Paulus und Jörg Hosang stellten das jüngste Kind in Stendals musealer Familie vor und hatten extra für die Gäste aus Nordrhein-Westfalen eine Schautafel vorbereitet, die an Stationen der sportlichen Partnerschaft zwischen beiden Städten erinnerte.

Am Sonntagvormittag besuchten die Lemgoer dann das umgebaute und erweiterte Winckelmann-Museum, waren vor allem vom Familienmuseum begeistert. Damit strahle das Museum ganz weit ins Land hinein, freute sich Torsten Buncher, Vorsitzender der Lemgoer Partnerschaftsgesellschaft. Überrascht habe ihn und die anderen Vorstandsmitglieder aber auch, welch lange und vereinsreiche Sportgeschichte Stendal hat.

Bei ihrem Jahresprogramm setzt die Partnerschaftsgesellschaft der Hansestadt Stendal, die aktuell rund 50 Mitglieder hat, auf die erfolgreichen Formate der Vorjahre: Besuche in den Partnerstädten, Kochkurs in der städtischen Volkshochschule, Quartalstreffen in Ortsteilen, aus denen Mitglieder kommen, Gastgeber sein für Gruppen aus den Partnerstädten.

Nach der nachgeholten Weihnachtsfeier am Sonntag in der Alten Brauerei in Tangermünde steht im März die Mitgliederversammlung auf dem Programm. Bei den Fahrten in die Partnerstädte hat der Vorstand für dieses Jahr drei Ziele ins Auge gefasst: Lemgo, Pulawy und Grenoble. Mindestens eine Fahrt ins Lippische gehört immer ins Jahresprogramm, nach jetzigen Planungen soll diese Anfang Mai stattfinden. Ein Ziel könnte das Freilichtmuseum Detmold sein, in die Programmgestaltung bringen sich die Lemgoer ein. Der Gegenbesuch wird vermutlich erst im Herbst etwas. Der Stendaler Vereinsvorstand hat vorgeschlagen, dann den Eisenbahnstandort Stendal vorzustellen, eventuell mit Führung im Altstom-Werk. Die Lemgoer sind aber auch daran interessiert, sich in einer betroffenen Region wie der Altmark intensiver mit dem Thema Wolf und dem Umgang damit seitens der Schäfer, Landwirte und der Politik zu beschäftigen.

Nachdem vor zwei Jahren die tschechische Partnerstadt Svitavy besucht worden war, soll es 2020 wieder einmal nach Pulawy in Polen gehen. Und dann möchten die Vorstandsmitglieder endlich einen seit Jahren bestehenden Wunsch in die Tat umsetzen: einen Besuch in der französischen Partnerstadt Grenoble, um den Anstoß für ein wieder intensiveres Mitein­ander zu geben.

Statt einer Festveranstaltung mit Reden und Kultur, wie bei früheren Jubiläen, soll der Vereinsgeburtstag mit einer geselligen Aktivität gefeiert werden, eventuell zusammen mit der jährlich im Spätsommer stattfindenden Radtour. Nachdem alle Partnerregionen an der Reihe waren, soll der nächste Kochkurs in der städtischen Volkshochschule die altmärkische Küche in den Mittelpunkt rücken. Zum Jahresprogramm gehören zudem wieder kulturelle Aktivitäten, unter anderem die Unterstützung von Ausstellungen der Kaschade-Stiftung in den Partnerstädten.