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Stendaler Stadtrat lässt Verwaltung Umsetzung prüfen / Schließung könnte 25000 Euro einsparen Statt öffentlicher "Örtchen" künftig "nette Toilette"

16.10.2013, 01:08

Stendal l Die Stadt Stendal wird jetzt Gastronomen, Einzelhändler und öffentliche Einrichtungen in der Altstadt aufrufen, ihre Toiletten für Gäste und Bürger der Hansestadt zu öffnen. Diese FDP-Initiative mit dem Namen "Nette Toilette" bekam am Montagabend im Stadtrat eine klare Mehrheit.

Bis zum Jahresende soll die Verwaltung prüfen, ob dadurch die vier öffentlichen Toiletten im Stadtkern geschlossen werden können. "Die so eingesparten jährlichen Kosten von mindestens 25000 Euro sollen neben der Finanzierung einer Aufwandsentschädigung für teilnehmende Gaststätten und Einzelhändler sowie der Anfertigung entsprechender Hinweisschilder der Haushaltskonsolidierung dienen", heißt es in dem Antrag der Liberalen.

Gastwirte und Einzelhändler sollen ihre Toiletten freigeben

Der FDP-Ratsherr Michael Kühn betonte, er habe alle öffentlichen Toiletten "mehrmals geprüft": " Sie sind alle in Ordnung und von innen sauber. Die Frage ist, ob wir das als Stadt weiter finanzieren sollten." Das Konzept der "Netten Toilette" funktioniere bereits in mehr als 100 Städten, darunter auch im benachbarten Salzwedel. Die Öffnung von Toiletten von öffentlichen Einrichtungen und Geschäften sieht Kühn auch "als Zeichen der Gastfreundlichkeit und Willkommenskultur". Henning Richter-Mendau (CDU) riet dazu, zunächst die Gastronomie zu befragen. "Meine Erfahrung ist, wenn man hier die Kaufleute fragt, gibt es sehr unterschiedliche Auskünfte und keine Einheitlichkeit." Marcus Faber (FDP) entgegnete, dass seine Fraktion genau dies bezwecke: "Das ist ein Prüfauftrag."