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Bis Mai 2012 wird das Bertram-Gelände an der Scharnhorststraße neu bebaut Stendal bekommt eine Speicherstadt im Miniformat

Von Reinhard Opitz 20.10.2011, 04:26

An der Scharnhorststraße, wo einst der Bertram-Speicher stand, entsteht jetzt der Wohnpark Speicher. Bis Mai nächsten Jahres werden neben dem Gertraudenstift fünf Häuser mit zehn Erdgeschosswohnungen gebaut.

Stendal l Was Hamburg recht ist, kann Stendal nur billig sein. Jetzt bekommt auch die altmärkische Hanseschwester ihre kleine Speicherstadt. "Wohnpark Speicher" - so hat der Bauherr, die Dreier GmbH Co KG, sein Bauprojekt gleich neben dem historischen Getraudenstift getauft. Die Bagger sind bereits vorgefahren, demnächst geht es los.

Wie der Unternehmer Gerhard Dreier, der in Stendal, Lemgo und Tangerhütte mit Hausgeräten handelt, der Volksstimme auf Nachfrage sagte, soll eine kleine, in sich geschlossene Siedlung von fünf Doppelhäusern entstehen. Jedes Haus wird zwei 85 Quadratmeter große Wohnungen beherbergen, jeweils mit eigenem Eingang und eigener Terrasse, mit Garten und Autostellplatz wie ein Einfamilienhaus.

Die fünf Häuser - zunächst werden vier gebaut, für das fünfte steht die Baugenehmigung noch aus - werden mit Satteldach und Putzfassade einheitlich gestaltet. Sie werden als Energiesparhäuser mit Solaranlage auf dem Dach modernen Umweltanforderungen gerecht. Die Wohnungen - jeweils drei Zimmer mit Küche und Bad, in hochwertiger Ausstattung mit Fußbodenheizung - sind seniorengerecht geplant, das heißt: barrierefrei auf der Erdgeschoss-ebene.

Gerhard Dreier hat einen ehrgeizigen Zeitplan. "Im Mai nächsten Jahres", sagt er, "soll der Wohnpark Speicher bezugsfertig sein." Er sei sicher, dass seine Stendaler Baufirma dieses Tempo hinbekommt.

Noch nicht ganz einig ist er sich mit den Denkmalbehörden über die Gestaltung des Zaunes zur Straße hin. Dreier: "Ich habe zehn oder zwölf Einzäunungen in der näheren Umgebung fotografiert und dem Denkmalschutz vorgelegt. Ich hoffe, man sucht sich jetzt eine davon aus."

Auf dem Grundstück der nun entstehenden Siedlung stand bis April 2010 der mit seinem abgestuften Dach stadtbildprägende, sogenannte Bertram-Speicher. Um 1900 errichtet, diente er ursprünglich als Lager für die frühere Saatgutfirma Bertram. Dreier, der über Jahre vergeblich versucht hatte, das unter Denkmalschutz stehende Gebäude einer neuen Nutzung zuzuführen, erhielt schließlich die Genehmigung zum Abbruch. Bedingung war, dass er eine detaillierte Bestandsdokumentation anfertigt.