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Stendal-Süd Eigenheime statt Plattenbauten?

Könnten im Abrissviertel Stendal-Süd Eigenheime gebaut werden? Einige Stadträte möchten das prüfen lassen.

12.05.2020, 23:01

Stendal (dly) l Schon im Titel ihres gemeinsamen Antrages haben die Fraktionen SPD/FDP/Ortsteile und Freie Stadträte Stendal/Bürger für Stendal klar das Ziel ihres Vorstoßes formuliert: Wiederbelebung Stadtteil Stendal-Süd. Dem Antrag hat der Stadtrat am Montagabend mehrheitlich zugestimmt und damit der Stadtverwaltung einen Prüfauftrag erteilt.

Die Antragsteller erwarten Antworten auf die Frage, welche Voraussetzungen geschaffen werden müssen, um eine Bebauung mit Eigenheimen zur Wohnbebauung auf den kommunalen Flächen zu ermöglichen. Geprüft werden sollen die planungsrechtlichen Voraussetzungen, zudem soll geklärt werden, ob und welche Arbeiten bei den Erschließungsmedien notwendig sein würden.

Mit dem Prüfauftrag kommt jetzt Bewegung in die seit Jahren ruhende, gelegentlich aber angemahnte Debatte über die Zukunft des Stadtteiles Süd. Der Großteil der Wohnblöcke ist abgerissen, aber einige stehen noch. Dass die Stadt auch die gern verschwinden sehen würde, ist kein Geheimnis. Die Gebäude sind aber in Privatbesitz. Immer wieder hatte die Stadt erklärt: Wenn uns die Blöcke gehören, würden wir sie abreißen – und erst dann wieder über Süd sprechen. Auch, weil der Stadtrat 2002 mit dem Stadtentwicklungskonzept beschlossen hatte, Süd nicht weiterzuentwickeln.

Nicht mehr in Privatbesitz ist der ehemalige Einkaufskomplex, in dem sich unter anderem ein „Kaiser‘s“-Markt befand. Die Stadt hat das Doppelgebäude mittlerweile erworben, um es abreißen zu können. Einen Zeitplan dafür gibt es derzeit noch nicht.

Wenn das Areal beräumt ist, ist auf jeden Fall die kommunale Fläche in Süd deutlich größer, die für eine Eigenheim-Bebauung genutzt werden könnte. Denn das können sich die beiden antragstellenden Fraktionen gut vorstellen. Auch weil die Nachfrage nach Bauland in Stendal nach wie vor groß ist. „Da die Infrastruktur und die verkehrstechnische Anbindung weitestgehend vorhanden sind, würde eine Wiederbelebung des Stadtteiles Stendal-Süd insgesamt zu einer Aufwertung des Gesamtstadtbildes beitragen“, heißt es in der Begründung zum Antrag. Zudem sei die Baulandbeschaffung „auch unter finanziellen Aspekten hier sicher lohnenswert“.

Auch wenn die Wohnblöcke leerstehen und zusammen mit dem Umfeld insgesamt ein wenig ansehnliches Bild abgeben, ist der Stadtteil Süd nicht komplett ausgestorben. Unter anderem ist die kommunale Kindereinrichtung „Regenbogenland“ an der Rostocker Straße noch in Betrieb. Direkt daneben liegt eines der neuen Eigenheimgebiete der Stadt.