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Straßenbau Letzte Flutschäden verschwinden

Noch immer sind die Schäden des Hochwassers von 2013 sichtbar. Die Beseitigung, wie in Tangerhütte, geht weiter, es fließen Millionen.

Von Rudi-Michael Wienecke 23.07.2018, 01:01

Tangerhütte l Hinter zwei Hochwasserprojekte konnte die Einheitsgemeinde Tangerhütte einen Haken setzen. Zum einen wurde die Verbindungsstraße zwischen Demker und Elversdorf fertiggestellt, zum anderen die Maßnahmen an der Deichstraße und der Elbstraße von Bittkau.

Mit dem Bau der Straße zwischen Demker und Elversdorf wurde im Frühjahr begonnen. Über 600.000 Euro kostete der grundhafte Ausbau des etwa 1,2 Kilometer langen Abschnittes auf einer Breite von 5,50 Metern. Das Geld floss zu 100 Prozent aus dem Hochwasserfonds des Landes. Allerdings war das Projekt teurer als geplant, weiß Uwe Komstke, der in der Verwaltung die Flutprojekte auf seinem Tisch hat.

Während der Arbeiten wurden nämlich kontaminierte Erdstoffe gefunden, die für viel Geld entsorgt werden mussten. Gelitten hatte die Fahrbahn im Sommer 2013, weil innerhalb kürzester Zeit ein Notdeich um Demker errichtet werden musste. Sämtliche Schwertransporte dafür führten über diese Straße.

Auch die Verkehrseinschränkungen in Bittkau gehören nun der Vergangenheit an. Sowohl von der Deichstraße als auch von der Elbstraße wurden die Zufahrten zur bereits 2015 sanierten Poststraße erneuert. Hier mussten die Fahrbahnen grundhaft erneuert werden, weil sie vor fünf Jahren von der Flut massiv unterspült wurden. Auch in diesem Falle wurden die Gesamtkosten von 223.000 Euro zu einhundert Prozent gefördert.

Aktuell ist Komstke mit den Hochwasserprojekten für das kommende Jahr beschäftigt. Ende 2019 sollen alle Schäden an den kommunalen Straßen, Wegen und Plätzen, die die Flut hinterlassen hatte, beseitigt sein. Obwohl die Bauunternehmen derzeit übervolle Auftragsbücher haben, geht Komstke davon aus, dass dieses Ziel eingehalten werden kann. Zum einen schreibe Tangerhütte die Projekte früh genug aus, zum anderen habe die Einheitsgemeinde auf Grund ihrer Zahlungsmoral einen guten Ruf bei den Firmen.

Allein in Kehnert sind drei Maßnahmen geplant, die im März beginnen und Ende Juli abgearbeitet sein sollen. Eine Firma aus der Region werde den Zuschlag für diese insgesamt 450.000 Euro-Projekte bekommen. So sollen die Fährstraße und die Ziegeleistraße mit einem neuen Pflasterbelag versehen werden. Auch die Verlängerung der Fährstraße in Richtung Kehnerter See wird gepflastert, allerdings auf einem speziellen Unterbau aus Fließ und wasserdurchlässigem Beton. Weiterhin wird dieser Weg in Borde gefasst, dass alles, weil in diesem Bereich mit häufigeren Überschwemmungen zu rechnen ist.

Weitere zwei Projekte sollen ebenfalls ab dem Frühjahr in Weißewarte realisiert werden. Angedacht ist die Sanierung der Straße Am Wildpark im neuen Wohngebiet und die des Parkplatzes am Wildpark. Speziell Letzterer hatte 2013 gelitten, weil er zum Befüllen der Sandsäcke genutzt und deshalb von schweren Maschinen befahren wurde.

In Bellingen wird der Tangerhütter Weg, an der Milchviehanlage vorbei, komplett neu gebaut werden. Außerdem soll der Weg erhöht werden, weil er im Zusammenhang mit dem geplanten Polder gleichzeitig eine Rückhaltefunktion bekommen soll. Allein für diese Maßnahmen in Bellingen und Weißewarte fließen aus dem Hochwasserfonds 1,8 Millionen Euro, so Komstke.

Noch einmal 2,3 Millionen Euro kostet im kommenden Jahr der Radwegebau. Saniert werden die Abschnitte zwischen Schönwalde und Tangerhütte, zwischen Weißewarte und Tangerhütte am Tanger entlang und daran anschließend der Weg vom Hohen Steg nach Briest.