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Süßigkeit Veganes von der Elbe erobert den Markt

Die schokoladig-süße Nährstange aus Tangermünde ist weithin bekannt. Jetzt produziert die Firma auch Veganes.

Von Anke Hoffmeister 22.06.2019, 02:00

Tangermünde l Die Zeiten, in denen das Warenlager mit Rohstoffen noch eine überschaubare Größe hatte, gehören der Vergangenheit an. Auch ist die Vielfalt an Zutaten, die in der Konditorei Stehwien in Tangermündes Meyerstraße heute vorgehalten werden, enorm gewachsen. Warum? Das kleine mittelständische Lebensmittelunternehmen stellt nicht mehr nur Nährstange, Tanolo und Rolli her – mehr als die Hälfte der Produktion widmet sich der Herstellung von Produkten für Auftraggeber. Vier Unternehmen, die ihre Waren in Deutschland und international vertreiben, lassen in Tangermünde produzieren. Vegan und Bio ist das, was die Konditorei inzwischen ebenfalls herstellen kann – Schokolade und auch Riegel, die unter den Labeln laufen können. 

Olaf Stehwien, der die Firma leitet, hat dazu einen Lebensmittelchemiker in das Unternehmen geholt. Tom Teichert kümmert sich seit gut einem Jahr um die Überwachung der Herstellung von Produkten für Auftraggeber. Ein wichtiger Bestandteil bei all dem ist die Kakaobohne, die aus Peru direkt ohne Zwischenhändler nach Tangermünde kommt und hier weiterverarbeitet wird. Stehwien nimmt im dritten Jahr Kakao von einer Plantage in Peru ab, die über ein Entwicklungsprojekt der Bundesregierung gefördert wird und aus einer einst brachliegenden Plantage zu neuem Leben erweckt wurde. 

Damit werden in der kleinen, aber hoch modernen Produktionsstätte nicht nur hochwertige Schokoladen hergestellt. Auch Kakaoriegel mit ganz unterschiedlichen Zutaten, unter anderem mit Hanfsamen, gerösteter Gerste, Gojibeeren können mittlerweile an diesem Standort hergestellt werden. „Wir haben stets Kontakt zu unseren Kunden, wir versuchen dabei, jeden Wunsch zu erfüllen“, betont Olaf Stehwien. Der Vorteil, den das Tangermünder Unternehmen bietet: Aufgrund seiner Größe ist es flexibel, kann kleine Stückzahlen herstellen und schnell auf Veränderungen reagieren. „Unsere Stärke besteht darin, für kleine Kunden Aufträge anzunehmen und sogar filigrane Schokoladenprodukte herzustellen.“

Die Konditorei ist heute in der Lage, sechs verschiedene Produkttechnologien anzuwenden. Es kann die verschiedensten Riegelformen und -sorten produzieren und auch Schokoladen in unterschiedlichsten Formen und Größen herstellen. 

Stehwien versichert: „Die Nährstange stellen wir nach wie vor her. Die veganen Produkte, die unsere Hallen verlassen, sind der Wachstumsbringer.“

Nicht nur deutschland- und europaweit, sogar nach Südkorea und China gehen einzelne Produkte, die in der Meyerstraße vom Band laufen. Für all das braucht es die unterschiedlichsten Verpackungen. Was vegan und bio ist, wird in kompostierbare Folie gehüllt. Aufgrund der Vielfalt und verschiedenen Auftraggeber gerät der Lebensmittelbetrieb mit seinen Lagerkapazitäten an seine Grenzen. Verpackungsmaterial lagert in einem Außenlager in Wittenmoor.

Auch die Mitarbeiterzahl der Konditorei ist gewachsen. „Mit 23 fest Angestellten und sechs ständigen Leiharbeitern arbeiten wir von montags bis freitags“, sagte der Unternehmenschef. Hinzu kämen noch elf Mitarbeiter der Elbe-Havel-Werkstätten, die für das Sortieren der fertig verpackten Produkte in die jeweils bereit gestellten Papp-Verpackungen eingesetzt werden.

„Zu Produktionsspitzen kommen dann aber noch einmal mehr Arbeiter hinzu“, sagt Olaf Stehwien.