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Digitalisierung Tangermünde möchte bald das Parken per Handy-App möglich machen

Aktualisiert: 12.4.2021, 10:16

Tangermünde (aho). „In Osterburg und Tangerhütte gibt es das bereits“, berichtete Michael Classe, Mitarbeiter des Ordnungsamtes der Stadt Tangermünde, während der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Bau, Umwelt und Verkehr. Das bargeldlose Parken in gebührenpflichtigen Zonen ist seit vielen Jahren in Ballungsgebieten und Großstädten eine weit verbreitete Variante, um mit seinem Auto ohne Kleingeld in einem gebührenpflichtigen Bereich parken zu können.

Das einzige, was der Fahrzeugbesitzer dazu benötigt, sind ein Smartphone und die entsprechende App. Die Tangermünder Verwaltung schlägt vor, „gemeinsam mit dem Verein smartparking-Plattform e.V. eine digitale und bargeldlose Bezahlmöglichkeit an den Parkscheinautomaten der Stadt Tangermünde einzuführen“, heißt es in der Beschlussvorlage. Damit beschäftigten sich jetzt die Mitglieder des Bauausschusses.

Tangermünde betreibt 280 Parkplätze

Aktuell sieht es so aus: Die Stadt Tangermünde bewirtschaftet etwa 280 Parkplätze und betreibt dazu aktuell zwölf Parkscheinautomaten. Bis auf den Parkscheinautomaten am Wohnmobilstellplatz kann die fällige Parkgebühr bislang ausschließlich nur mit Bargeld, also mit Münzen bezahlt werden.

Das soll sich mit der Idee, auch das Handyparken einzuführen, nicht ändern. Michael Classe: „Zukünftig soll auch diese Möglichkeit erhalten bleiben.“ In Zusammenarbeit mit dem Verein wolle die Stadt jedoch zusätzlich anbieten, bargeld- und kontaktlos die Parkgebühren zu entrichten.

Auf der Suche nach einem passenden Anbieter stellte der Verwaltungsmitarbeiter fest: „Es gibt diverse Anbieter von Handypark-Apps, von denen sich auch bereits zwei bei Vertretern der Verwaltung vorgestellt haben.“ Und: „Der Abschluss eines Einzelvertrages mit einem derartigen Anbieter benachteiligt jedoch immer die Nutzer, die eben eine andere App nutzen.“

Anbieterübergreifendes Parken per Handy-App

Deshalb gibt es den Vorschlag, mit der Initiative „smartparking-Plattform e.V.“ eine anbieterübergreifende Lösung zu wählen. Das bedeutet für den Parkenden: Ihm selbst obliegt es, mit welchem Anbieter er seine Parkgebühren bargeldlos entrichten möchte. „Wir geben den Bürgern also nicht vor, mit welcher App sie bei uns ihre Gebühren bezahlen müssen“, erklärte Classe.

Stimmt der Stadtrat für diese zusätzliche Bezahl-Variante, muss die Kommune keinerlei Technik zusätzlich installieren. „Jeder Parkautomat bekommt einen Aufkleber“, erklärte Michael Classe. Darauf würde den Nutzern mitgeteilt werden, welche Park-Apps sie verwenden können. Über die App gibt der Autobesitzer sein Kennzeichen und die gewünschte Parkdauer ein. Via Handy kann er die Dauer sogar von jedem beliebigen Ort aus verlängern. Auch soll es möglich sein, damit die 30 Minuten kostenloses Parken einzugeben.

Wie das Ordnungsamt in Tangermünde das Parken per Handy-App überprüft

Im Gegenzug sei es den Mitarbeitern des Außendienstes der Stadtverwaltung möglich, via Dienst-Smartphone und mit Eingabe des Kennzeichens des parkenden Autos zu kontrollieren, ob per Handy bezahlt wurde und die Parkdauer bereits abgelaufen ist.

Nach den Worten von Michael Classe, „ist der Abschluss eines derartigen Vertrages für die Stadt Tangermünde mit keinen Kosten verbunden. Die Vertragsdauer beträgt zwei Jahre“. Auch würden die anfallenden Service- beziehungsweise Transaktionsgebühren ausschließlich zwischen dem Parkplatznutzer und dem Dienstanbieter abgerechnet.

Kosten für das Parken per Handy-App

Bezüglich der Parkgebühren, die via Handy entrichtet werden würden, machte der Ordnungsamtsmitarbeiter folgende Aussage: „Der Vertragspartner der Stadt Tangermünde tritt als Schuldner auf. Ein Inkasso für möglicherweise säumige, nicht gedeckte Parkvorgänge, ist also ausgeschlossen.“

„Damit kommen wir im digitalen Zeitalter an“, so CDU-Stadtrat Jörg Jensen. Auch Tiemo Schönwald (Freie Stadträte) lobte diesen Vorschlag: „Das finde ich sehr attraktiv.“