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Teure Biotonne Wohin mit dem Laub in Stendal?

Mit der kostenpflichtigen Biotonne ab 2021 im Landkreis Stendal wird für viele Stendaler auch das Entsorgen von Laub teurer.

Von Kaya Krahn 13.10.2020, 18:21

Stendal l Der Wind frischt auf, es regnet häufig und die kühle Luft riecht bereits nach Kaminöfen und Heizungen. Es ist Herbst in Stendal. Doch so gemütlich er auch sein kann, er bringt zusätzlichen Abfall mit sich: Laub. Blätterberge sammeln sich unter den Bäumen, Straßen und Gehwege werden bei den kleinsten Regenfällen zur Rutschbahn.

Die Entsorgung des abgefallen Blattwerks bringt ab 2021 noch mehr Probleme als sonst mit sich. Bisher konnten die Anwohner das Laub ohne Mehrkosten in ihrer Biotonne entsorgen. Doch ab 2021 wird ebendiese kostenpflichtig werden. Somit entstehen für die Anwohner an Straßen, die die Stadt nicht vom Laub frei hält, zusätzliche Kosten.

„Gemäß der Straßenreinigungssatzung ist die Hansestadt Stendal zunächst nur für die Beseitigung des Laubs von den öffentlichen Straßenbestandteilen (Straße, Gehweg, Straßenbegleitgrün) vor und an den Grundstücken in städtischem Eigentum zuständig“, erklärt Armin Fischbach, Pressesprecher der Hansestadt. „Darüber hinaus wird das Laub von bestimmten Straßen beziehungsweise Gewegen entfernt und entsorgt, für deren Reinigung die Hansestadt Stendal nach der Straßenreinigungssatzung zuständig ist. Dort wo die Reinigung nicht auf die Anlieger übertragen wurde.“

Für die Entsorgung des Laubs durch die Stadt zahlen Anlieger Reinigungsgebühren. 64 Straßen werden von der Hansestadt gereinigt, zwei davon in den Ortschaften Buchholz und Uenglingen. Eine genaue Auflistung findet sich in der Anlage der Straßenreinigungssatzung.

Die Stadt ist aber nicht nur auf den Straßen, Gehwegen und dem Straßenbegleitgrün tätig.

„Zudem wird weitgehend das Laub von öffentlichen Grünflächen beseitigt, wenngleich hierzu keine rechtliche Verpflichtung unsererseits besteht“, sagt der Pressesprecher. Doch das Blattwerk wird nicht überall beräumt. So sind Anwohner „in den Straßen, in denen die Straßenreinigung den Anliegern per Satzung übertragen wurde und daher auch keine Straßenreinigungsgebühren zu zahlen haben“ selbst für die Laubbeseitigung zuständig, so Fischbach. Zu dem Laub kämen dort auch noch Schmutz, Kehricht, Glas, Schlamm, Hundekot, Abfälle und sonstiger Unrat hinzu.

Für Alternativen der Laubent-sorgung zur künftig kostenpflichtigen Biotonne müssen die Bürger in die Tasche greifen. „An den Abfallannahmestellen, in Stendal beispielsweise in der Osterburger Straße 64a, können Grünschnitt und Laub, allerdins kostenpflichtig, entsorgt weren“, so Armin Fischbach. Mit den Selbstanlieferungskarten im Abfallkalender könnte Laub dort zweimal im Jahr kostenlos entsorgt werden, bis zu einem Kubikmeter pro Lieferung.

Weitere kostenlose Entsorgungsmöglichkeiten wie Laubsäcke oder Container gibt es für die Anwohner nicht. „Container werden in der Hansestadt Stendal grundsätzlich nur für die Laubentsorgung von öffentlichen Grünflächen, etwa Parks, Spielplätze, et cetera aufgestellt“, teilt der Pressesprecher mit.

Eine Änderung, etwa durch die Möglichkeit, Laubsäcke von der Hansestadt gestellt zu bekommen, ist nicht geplant. „Die Abfallentsorgung obliegt dem Landkreis Stendal. Von der Hansestadt Stendal werden derzeit keine zusätzlichen Laubsäcke oder ähnliches bereitgestellt“, teilt Armin Fischbach, Pressesprecher der Hansestadt mit. Damit wird die Laubentsorgung ab 2021 für die Anwohner teuer werden – entweder über die Biotonne oder über die Recyclinghöfe.

Zur Anlage der Straßenreinigungssatzung der Hansestadt Stendal geht es hier.