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Tiergarten Zehnjähriger gewinnt SWG-Lauf

Der 5. SWG-Tiergartenlauf erfreute sich großer Resonanz. Sieger des Hauptlaufes wurde der zehnjährige Bjarne Niemeyer.

Von Thomas Pusch 08.04.2019, 12:29

Stendal l Einen Tag vor dem Start des Berliner Halbmarathons und des Hannover-Marathon hatte auch Stendal am Sonnabend sein großes Laufereignis. Die Dimensionen lassen sich nicht miteinander vergleichen. In der Hauptstadt gingen über 35 000 Läufer an den Start, in der benachbarten Landeshauptstadt waren es knapp 3000.

Und dennoch: Auch die 120 Starter beim 650 Meter langen Erdmännchenlauf für Kinder und die 90 Sportlerinnen und Sportler im rund zwei Kilometer langen Hauptlauf ließen Daniel Jircik, Geschäftsführer der Stendaler Wohnungsbaugesellschaft (SWG), zufrieden in die Sonne blinzeln. „Es ist eine tolle Veranstaltung und wir werden weitermachen“, sagte er.

Angefangen als Veranstalter von Sportereignissen hatte die SWG mit dem Hochhauslauf. Der führte im Mai 2009 erstmals nach ganz oben auf den Tiergartenelfer – zumindest auf die oberste Etage. Aus Gründen der Unfallverhütung entschied sich der Großvermieter nach der vierten Auflage für einen horizontalen Lauf – eben den Tiergartenlauf.

Von Anfang an dabei und auch gestern wieder am Start war der 80-jährige Jürgen Westermann. „Ich laufe immer noch um den Stadtsee, aus Zeitgründen allerdings nur noch eine Runde, fünf habe ich aber auch schon geschafft“, sagte er im Gespräch mit der Volksstimme. Da müsse doch sein Hausarzt mit ihm zufrieden sein. „Ach“, entgegnete er, „ich gehe nicht so oft zum Arzt, ich halte nicht soviel vom Rumsitzen in einem Wartezimmer.“

Schon um kurz nach 10 Uhr ließ die Sonne die Medaillen für die Teilnehmer im Erdmännchenlauf glitzern. Doch auf den Sieg kam es dabei gar nicht an. Allein schon weil das Altersspektrum viel zu groß war, es gab Dreijährige, es gab Sechsjährige, das jüngste Kind war sogar erst 18 Monate alt, wurde auf eine Wertung verzichtet. Aber für alle gab es eben eine goldglänzende Medaille und eine Urkunde.

Uwe Bliefert, der gerne Stendals Sportminister genannt wird, weil er bis zu seiner Berentung viele Jahrzehnte in der Verwaltung für eben diesen Bereich tätig war, spielte als Moderator eine hervorragende Rolle, begrüßte jedes einzelne Kind im Ziel und machte dann schon neugierig auf den Hauptlauf.

So unbeschwert wie bei den Kleinen ging es dabei zwar nicht zu, längt aber auch nicht verbissen. Der erst zehnjährige Bjarne Niemeyer ließ in knapp über sieben Minuten die Konkurrenz hinter sich und sorgte wenn schon nicht für eine Sensation, so aber doch für eine ganz große Überraschung. Bei den Frauen hatte Lina Weiß in 8:04 Minuten die Nase vorn.

Roland Bäumler (7:18 Minuten) war mit seinem zweiten Platz auch sehr zu frieden, immerhin war es bei seinem fünften Start der fünfte Pokal, den er absahnte. Den gab es am Sonnabend für die jeweils drei Erstplatzierten bei den Männern und Frauen. Einen Sonderpreis gab es für den 80-Jährigen Klaus Jürgens, der nicht nur bei jedem Lauf dabei, sondern auch stets als Helfer aktiv war.

Uwe Bliefert hängte Jircik eine Ehrenmedaille um, für die Idee. Der gab den Dank aber weiter an seine Mitarbeiter, ohne deren Hilfe, etwa bei der Anmeldung, dem Füllen der Wasserbecher oder dem Schnippeln von Obst für die Zielverpflegung das alles nicht möglich wäre.

Immer wieder fiel am Sonnabend auch der Name von Gerd Engel, der Anfang dieses Jahres verstorbenen Stendaler Lauflegende, ohne deren Engagement weder der SWG-Tiergartenlauf noch der Ramelow-Citylauf zustande gekommen wären. Seine Witwe Liesel und seine Tochter Corinna zählten am Sonnabend zu den engagiertesten Helfern.

So zog der SWG-Chef ein positives Resümee, wenn auch eine Läuferin wegen Kreislaufproblemen ins Krankenhaus musste. „Es ist ein großartiges Volksfest, das wieder sehr gut angenommen wurde, und wir haben für das nächste Mal schon sehr viele Ideen“, kündigte er an.