Der Schauspieler und Sänger Heinz Rennhack verzauberte mit seinem Programm im TdA Über zwei Stunden großes Schmunzeln
Heinz Rennhack in Stendal - das ist auch über 22 Jahre nach der Wende ein Ereignis. Das Publikum hatte seinen Spaß im TdA.
Stendal l Heinz Rennhack brachte am Freitagabend das Publikum im Theatersaal schon nach den ersten Sätzen zum Lachen. Das schmunzelnde Verstehen hörte über die folgenden zwei Stunden nicht mehr auf.
Der ehemalige "Dialektiker" aus dem "Kessel Buntes" konnte das im wörtlichen Sinne in Anspruch nehmen. Nicht alle Veranstaltungsgäste waren bisher sprachlich so einwandfrei zu verstehen wie Rennhack, kam es bei jenen doch öfter zu "Lauter bitte!" Zwischenrufen. Das war bei Heinz Rennhack in keiner Minute nötig. Seine Unterhaltung beinhaltete Komik, Satire, literarisches Gedankengut und stimmlich überzeugend vorgetragene Kabarettkunst von deutschen Klassikern, Eigenem und Gegenwartsschaffenden. Sein freier Plauderton und seine Gesangseinlagen wurden nur selten von Vorlesungen gedruckter Satiren unterbrochen. Dafür erntete er reichlich amüsierten Beifall, beispielsweise für die Geschichte des Ehepaares, das sich vor Weihnachten verspricht sich gegenseitig nichts mehr zu schenken, aber umso geheimnisvoller gegenseitig sich belauernd doch nach Wegen sucht, den Anderen zu überraschen. Die Pointe lieferte entsprechende Lachsalven.
Auch ein Besuch beim Weihnachtsmannehepaar in Lappland, hoch oben im Norden, brachte manches satirische Ergebnis zu Tage wie ein en schlapp umherliegenden Geschenksack für Angela Merkel. Inhalt: Lauter leere Versprechungen.
Das Programm lieferte vorweihnachtliche Unterhaltung, mit getragen am Flügel von Ines Paschke, die Gesangseinlagen wie Tucholskis "Weihnachtsgedicht - chemisch gereinigt", darbot. Heinz Rennhack verstand es, sowohl inhaltlich wie formal, sein Publikum bei guter Laune zu halten und brachte durch geschickte Anspielungen die Zuhörer sogar dazu, "O Tannenbaum" mit ihm auf finnisch, zumindest in der ersten Zeile, im "gemischten Chor" zu singen.