Komödie "Abseitsfalle" hat im Juni Premiere / Ende von Dirk Löschners Amtszeit Viel Theater um das runde Leder
Fußball und Theater, das passt perfekt. Das zumindest dachte sich Regisseur Dirk Böhling und bringt nun in Stendal ein Stück rund um den Lederball auf die Freilicht-Bühne.
Stendal l Schon aus der Ferne sind die Stimmen von Franz Beckenbauer, Sepp Maier und Karl-Heinz Rummenigge zu hören. "Buenos Dias Argentina", schallt es aus einem Innenhof am Hoock. Doch die bundesrepublikanischen Nationalspieler von 1978 waren nicht persönlich vor Ort, um ihren Hit von damals zu singen. Der kam vom Band.
Beim Gerberhof laufen derzeit die Proben für das Sommertheater. Dort wird ab Sonnabend, 2. Juni, das Stück "Abseitsfalle" gespielt. Regie führt Dirk Böhling, der das Stück auch geschrieben hat. "Es geht um den erfolgreichen Fußball-Kommentator Manni Brenner, der durch einen Unfall sein Gedächtnis samt Fußballwissen verliert", erzählt Böhling. Problematisch wird die Sache, weil Manni Brenner als Experte für einen amerikanischen Medienkonzern arbeiten soll. "Schließlich soll der Lektor die Rolle als Experte übernehmen, obwohl er gar nichts von Fußball versteht", sagt Dirk Böhling.
Angelegt ist das Stück als sommerliche Komödie. "Ich habe mich an klassischen Boulevard-Stücken wie ,Charlies Tante\' orientiert und überlegt, welches Thema heute viele Menschen anspricht. Dabei bin ich zum Fußball gekommen", erklärt der Regisseur. Doch auch persönlich ist Böhling mit dem runden Leder verbunden. Nur wenige hundert Meter vom Bremer Weserstadion entfernt lebt Dirk Böhling und geht auch regelmäßig zu den Bundesligaspielen. In diesem Sommer aber überragt die Europameisterschaft. "Das passt natürlich gut zusammen", sagt Böhling mit einem Augenzwinkern. Seit einem Monat stehen die Schauspieler schon auf der Bühne des Gerberhof.
"Das ist wirklich ein tolles Ensemble"
Dirk Böhling, Regisseur
Je näher das Datum der Premiere rückt, umso größer wird die Spannung. "Die letzten drei, vier Tage sind nochmal richtig intensiv", sagt Böhling. Mathias Kusche ist Mitglied im Ensemble des Theater der Altmark und spielt Manni Brenner. Eine Rolle, an der er offensichtlich Spaß hat. "Ich höre eigentlich jedes Wochenende im Radio die Bundesligakonferenz. Diese Schalten zwischen den Stadien finde ich einfach spannend", erzählt Kusche. Für das Stück konnte Kusche sogar selbst eine kleine Radioreportage einsprechen, die, ähnlich wie die Fußball-Lieder, zu Beginn eingespielt wird.
Regisseur Dirk Böhling freut sich über seine zweite Arbeit mit den Stendaler Schauspielern. "Das ist wirklich ein tolles Ensemble", lobt er. Auch den Spielort am Gerberhof findet Böhling passend. "Es ist doch toll, wenn die Leute hier was essen und trinken können und nebenbei Theater sehen." Vor zwei Jahren war Böhling mit dem Stück "Mona und Lisa" schon in der Altmark. "Wenn es diesmal auch so erfolgreich wird, bin ich zufrieden", sagt er.
Mit dem Sommertheater verabschiedet sich aber auch Intendant Dirk Löschner vom Theater der Altmark. Die drei Stücke, die im Sommer gespielt werden, sind die letzten von Löschners finalen Spielzeit. Am kommenden Mittwoch präsentiert dann sein Nachfolger Alexander Netschajew den Spielplan der neuen Saison.