Arbeiten an Meßdorfer Schulstraße beendet: Fassade saniert, barrierefreier Zugang erstellt Villa Piel: Schweden-Rot und Brötchen-Gelb
Uwe Lenz erfreute sich gestern an der realisierten Idee, für die Fensterläden der Villa Piel die Farbe Schweden-Rot ausgewählt zu haben. Bei der Beschreibung der Fassadenfarbe half Bauunternehmer Ernst Matzke aus Klietz: "Eigentlich gibt es für die Farbe nur eine Nummer. Ich würde aber sagen, das ist Brötchen-Gelb."
Meßdorf l "Wir haben mittlerweile die Millionen-Grenze an diesem Standort erreicht", blickte gestern Uwe Lenz, Geschäftsführer des Sozialtherapeutischen Zentrums Gut Priemern (einer Tochter des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes), nicht ohne Stolz auf die Gesamtinvestition an der Schulstraße in Meßdorf. Neben der neuen Fassade erhielt die Villa Piel an ihrer Südseite einen behindertengerechten Zugang. Um die Mittagszeit wurde die "Rampe" fertiggestellt, bereits am Nachmittag nutzten die ersten Rollstuhlfahrer den neuen Zugang und besuchten das monatliche Begegnungs-Café "Melange".
"Die Villa ist mit ihrem Café eigentlich nur ein Nebenprodukt im Rahmen der Umnutzung der ehemaligen Förderschule."
Uwe Lenz
"Die Villa ist mit ihrem Café eigentlich nur ein Nebenprodukt im Rahmen der Umnutzung der ehemaligen Förderschule", erinnerte Uwe Lenz gestern bei der Gelegenheit an die Anfänge. Das alte Schulgebäude sollte abgerissen, aus der Villa ein integratives Wohnprojekt gemacht werden. Es kam alles anders. Aus der ehemaligen Meßdorfer Förderschule wurde ein Haus für ambulant betreutes Wohnen mit zehn Wohneinheiten.
Im April 2011 wurde die Einweihung gefeiert. Zwei Monate später öffnete in der Villa Piel das Begegnungs-Café "Melange". Die Einwohner aus den vier Meßdorfer Ortsteilen haben das von Anbeginn sehr gut angenommen. Dazu kamen Gäste aus vielen Orten beider altmärkischen Landkreise. Im ersten Jahr hatten sich bereits 1500 Besucher im Café verwöhnen lassen.
Im Herbst starteten nun die Sanierung der Fassade der 1936 erbauten Villa sowie der Bau eines barrierefreien Zuganges. Insgesamt wurden noch einmal 102 000 Euro investiert, darunter auch EU-Mittel aus dem Leaderprogramm. Zudem zeigte sich laut Uwe Lenz das Amt für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten (ALFF) Altmark sehr kooperativ und passte den Zuwendungsbescheid aufgrund erhöhter Kosten bei der Zuwegung für die Rollstuhlfahrer an. Die Arbeiten führten Firmen aus Klietz, Boock und Stendal aus. Zum Abschluss bekam gestern die Treppe zum Haupteingang noch einen Handlauf und die "Rampe" die letzten Gitterroste.
"Ohne Leader-Mittel wäre das hier alles nicht möglich gewesen."
Uwe Lenz
"Ohne Leader-Mittel wäre das hier alles nicht möglich gewesen", schätzte gestern Uwe Lenz mit Blick auf die Millionen-Investition in ehemalige Schule und Villa Piel ein. "Etwa 400 000 Euro an Fördermitteln der Europäischen Union sind in das Objekt an der Schulstraße in Meßdorf geflossen", bestätigte Leader-Manager Dr. Wolfgang Bock. Die Umnutzung der ehemaligen Förderschule und die ausgeführten Arbeiten an der Villa Piel bezeichnete Bock als beispielgebend.