Warum es in Stendal keine Erdbeerfelder zum Selber-Pflücken gibt

Stendal - Sommerzeit ist Erdbeerzeit. Von Mai bis August können die vermeintlichen Beeren geerntet werden. Denn aus botanischer Sicht zählt die Erdbeere zu den Sammelnussfrüchten und ist eine Scheinfrucht, keine Beere. Ebenso wenig, wie Himbeeren oder Brombeeren, diese zählen zu den Sammelsteinfrüchten. Kurioserweise zählen Bananen und sogar Gurken zu den Beeren.

Aber ob nun Beere oder nicht, die Erdbeere ist eine beliebte Nascherei, die auf vielen Feldern in Deutschland selbst gepflückt werden kann. Insgesamt 500 solcher Felder sind beim Agrar-Informationszentrum Proplanta zurzeit gemeldet. Unter diesen befindet sich jedoch keines, das in Stendal zu finden ist.

Bis vor drei Jahren sah das noch etwas anders aus. Die Borghardt-Stiftung der Hansestadt hat damals das Erdbeer-Pflücken auf dem eigenen Feld angeboten. Nun wird es nur noch zum Eigenbedarf genutzt. „Wir mussten das Angebot einstellen, da es immer wieder zu Diebstählen kam“, sagt Elimar Brandt. Der Vorstand der Stiftung, die Kinder, Senioren und Menschen mit Behinderung betreut, bedauert diesen Umstand sehr. Vor allem für die Bewohner sei es eine emotionale Belastung. „Die Enttäuschung wurde größer, da immer weniger Pflanzen übrigblieben.“

Diebstahl allgemein sei für Elimar Brandt eine schlimme Angelegenheit, doch das Eigentum von Menschen mit Behinderung zu stehlen, erschüttere ihn.

„Es ist wirklich schade, da das gemeinsame Erdbeeren-Pflücken ein schönes Event war, um Besucher und Bewohner zusammenzubringen“, erklärt er.