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Werbung Aussteigen statt weiterfahren

"Steig doch mal aus", heißt seit kurzem ein Werbespruch auf Bahnsteig 2 des Stendaler Hauptbahnhofs.

Von Thomas Pusch 29.01.2019, 00:01

Stendal l Wer mit dem Zug aus Richtung Amsterdam kommt, steigt an Bahnsteig 2 auf dem Stendaler Hauptbahnhof aus. Seit kurzem wirbt ein Plakat dafür, dass nicht nur die Stendaler den Zug verlassen, sondern auch die Fahrgäste, die sonst noch ein, zwei Stationen weiter nach Berlin fahren. „Steig doch mal aus“, heißt der Spruch. Das Motiv des Plakates wurde von der Wirtschaftsförderung der Hansestadt Stendal entwickelt. Die Idee für den Slogan ist in einer Sitzung des Wirtschaftsförderungs- und Vergabeausschusses entstanden, erklärte Stadtsprecher Philipp Krüger auf Anfrage der Volksstimme. Dieses Plakat hängt derzeit allerdings nur am Hauptbahnhof, ist nicht auch noch an einer anderen Stelle, wo sich das Aussteigen für eine Stendal-Tour lohnen würde, zu finden.

Doch das Plakat ist bei weitem nicht das einzige Mittel, mit dem Stendal für sich wirbt. „Die Hansestadt Stendal wirbt unter anderem mit der Wirtschaftsbroschüre, dem Imagefilm und dem Wirtschaftstrailer für den Standort Stendal“, zählte Krüger auf. Ebenfalls sei die Stadt Stendal auf Messen wie der Internationalen Tourismusbörse oder der Internationalen Grünen Woche vertreten. Ganz aktuell seien Fahrzeuge der Firma Olbricht Line mit Werbung der Stadt versehen worden.

Die Veranstaltungen wie beispielsweise Garten & Ambiente, Kulturnacht, Rolandfest, Weihnachtsmarkt werden von der Stadtverwaltung auch als Werbemaßnahmen verstanden, da diese einen überregionalen Charakter haben und jedes Jahr tausende Gäste zusätzlich nach Stendal ziehen.

Touristisch werde in verschiedenen Printmedien für Stendal Werbung geschaltet. Aber auch die Werbung für vorbeigehende oder -fahrende Gäste, die Fahnen vor dem Rathaus und dem Alten Dorf.

Eine Zeitlang wurde mit dem Untertitel „Stadt der Bocksteingotik“ für Stendal geworben, ein anderer Spruch war „Stendal zieht an“. Letzterer sollte die Bekleidungsgeschäfte der Stadt, aber mit der Doppeldeutigkeit eben auch die übrigen Angebote bewerben. Allerdings waren dies keine Beinamen, die auf Dauer angelegt waren. „Der offizielle Beiname ist ,Hansestadt Stendal‘„ betonte Krüger. Alles andere seien Slogans, die je nach Projekt verwendet werden. So sei auch „Steigen Sie doch mal aus“ nur ein Slogan, der projektbezogen verwendet werde.

Menschen, die in Berlin arbeiten, für Stendal als Wohnort zu begeistern, ist ein weiteres Ziel. „Wir haben mögliche Maßnahmen geprüft. Hier wurde insbesondere betrachtet, wie und unter welchen Bedingungen Werbemaßnahmen möglich sind“, erklärte Krüger. Die Kosten für dieses Marketing seien nicht unerheblich. Auch sei es zwingend erforderlich, die entsprechenden Rahmenbedingungen und Angebote vor Ort zu schaffen. Die abschließende Entscheidung stehe insofern noch aus, so lange den Berlinern noch keine lukrativen Angebote unterbreitet werden können.

Die Ausgaben fürs Stendal-Marketing schwanken . Neben der Plakatierung werden etwa auch spontane Anzeigen geschaltet, vorhandene Werbematerialen überarbeitet. Neben der Standortwerbung am Bahnhof wurden vor kurzem der Imagefilm und die entsprechenden Trailer für den Wirtschafts-und Tourismusbereich fertiggestellt. Im Haushalt sind für das Jahr 2019 rund 25.000 Euro eingeplant.